Weichen gestellt:Ein Dauerjob für Planer

Lesezeit: 2 min

Damit während des Erdinger Herbstfest alles glatt läuft, arbeiten im Hintergrund viele Helfer. Die Logistik ist für die Stadt, die Wirte und Schausteller eine Herausforderung

Von Christoph Seeger, Erding

Am heutigen Freitag ist es endliche wieder so weit - das Erdinger Herbstfest startet in die 79. Runde. Doch damit in der Herbstfestwoche auch alles so funktioniert wie es soll, arbeiten im Hintergrund zahlreiche helfenden Hände zusammen, um einen reibungslosen Ablauf für die Besucher zu garantieren. Wie jedes große Event steht und fällt auch das Erdinger Herbstfest mit der Planung. Diese sei ein "Dauerjob", sagt Günther Pech vom Erdinger Stadtmarketing. Bereits vor dem Start des diesjährigen Herbstfests wäre das nächste schon in Planung, sagt Pech.

1 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

Dieses Jahr zum ersten Mal auf dem Erdinger Herbstfest: Dietmar-Maxi Fackler mit der "Rally Monte Carlo" - einer Go-Kart-Bahn über zwei Etagen.

2 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

Eine der Hauptattraktionen ist der "Breakdancer".

3 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

"Grüaß di Gott!" heißt es auch in diesem Jahr wieder auf dem 79. Erdinger Herbstfest.

4 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

Beim traditionellen "Derby Star" treten die Besucher in einem Geschicklichkeitsspiel gegeneinander an.

5 / 5
(Foto: Renate Schmidt)

In den Festzelten ist man für den Ansturm der Gäste jedenfalls vorbereitet.

Damit an den richtigen Stellen auch die richtigen Weichen für das beliebte Fest gestellt werden können, bedarf es auch politischer Unterstützung. In Erding befasst sich damit bis zu vier Mal jährlich der sogenannte Volksfestausschuss. Dieser klärt Rahmenbedingungen und legt die groben Spielregeln für die Veranstaltung fest.

Alles weitere übernehmen dann die Koordinatoren des Festes. Bei Markus Bank vom Erdinger Ordnungsamt laufen alle Fäden zusammen. Ihm ist es unter anderem auch zu verdanken, dass das diesjährige Herbstfest mit einem der wohl vielfältigsten Angebote von Fahrgeschäften der vergangenen Jahre aufwarten kann. Neben dem Hochfahrgeschäft "The King", der Go-Kart-Bahn "Rally Monte Carlo", einem Breakdancer und dem Rundfahrgeschäft "Tropical Trip" sowie dem "Belustigungsgeschäft Freddy's Circus", sorgen noch viele weitere Attraktionen bestimmt für Freude bei den Besuchern.

Masskrüge dürfen nicht nach Hause genommen werden, dafür gibt es Abstellstationen. (Foto: Renate Schmidt)

Aber auch die beste Organisation schützt einen nicht vor unerwarteten Zwischenfällen, dass mussten auch die Erdinger im Jahr 2011 einsehen. Damals wurde es nämlich von jetzt auf gleich dunkel auf dem Herbstfest. Lichter gingen aus und Fahrgeschäfte blieben stehen. Günther Pech erinnert sich: "Dass war eine spannende Situation für die Besucher." Zwar sorgte ein Notstromaggregat für etwas Notlicht - mehr aber auch nicht. Wenige Minuten später war der Spuck aber vorbei und die Licher wieder an. Grund für den Blackout war ein Stromausfall, aufgrund eines defekten Kabels, sagt Christian Maisch, technischer Leiter der Stadtwerke Erding. Da sich solche Vorfälle allerdings nie vorhersehen lassen, ist das Erdinger Herbstfest an eine Ringleitung angeschlossen. Dieses ermöglicht den Mitarbeitern der Stadtwerke, "in nur wenigen Minuten und mit ein paar Schaltern", die Stromversorgung wieder herzustellen, sagt Maisch. Zudem verfügt das Fest über einen, mittlerweile erprobten, Notfallplan für solche Ereignisse. Insgesamt verbraucht das Herbstfest in Summe jedes Jahr etwa 115 000 Kilowattstunden an Strom über die ganze Woche, meint Christoph Tauber, zuständig für Netzberechnungen bei den Erdinger Stadtwerken. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Haushalt mit zwei bis drei Personen verbraucht etwa 1000 Kilowattstunden pro Person im Jahr.

Im Kinderkarusell fahren die Kleinen bei Micky Maus mit. (Foto: Renate Schmidt)

Neben der Stromversorgung stellt das Erdinger Herbstfest auch logistisch immer wieder eine große Herausforderung für die involvierten Wirte und Schausteller dar. Die Aufbauarbeiten dauern teilweise über eine Woche, die Planung noch wesentlich länger. So auch bei der Go-Kart-Bahn "Rally Monte Carlo" von Dietmar-Maxi Fackler. Die historische Bahn ist dieses Jahr das erste Mal mit von der Partie. Ursprünglich wurde sie im Jahr 1959 für die große Weltausstellung in Brüssel gebaut, dieses Jahr wird sie somit 60 Jahre alt. Doch alt ist nicht immer gleich veraltet. Wie Inhaber Fackler bestätigt, bekommen die Carts alle zwei Jahre einen neuen Motor und entsprechen damit immer den aktuellsten Umweltnormen. Die 6,5 Pferdestärken starken Carts erreichen auf der etwa 175 Meter langen Strecke eine Höchstgeschwindigkeit von rund 40 Stundenkilometern.

Für den kulinarischen Genuss stehen neben den zwei großen Festzelten auch Brotzeit-Buden und Delikatess-Geschäfte sowie ein Bier-Karussell, die "Urweisse-Hüttn" und ein Café-Zelt zur Verfügung.

Aber auch in einem anderen Bereich der Logistik ändert sich in diesem Jahr einiges. Durch die Umbauarbeiten an der Eishalle stehen in diesem Jahr dort keine Toiletten zur Verfügung. Um den Wegfall zu kompensieren, hat die Stadt Erding deshalb weitere Containertoiletten aufstellen lassen. Auch der Preis für die Nutzung in diesem Jahr ändert sich - zum ersten Mal seit 16 Jahren - und steigt von 0,30 Cent auf 0,50 Cent.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: