Wasser rinnt durch:Pfusch am Bau

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Teil des Landratsamtsdachs muss erneuert werden

Von Thomas Daller, Erding

Beim Bau des Landratsamtes vor etwa 35 Jahren wurde gepfuscht: Das Dach des Sitzungssaals ist undicht, es läuft Wasser ins Gebäude. Ursprünglich ging man davon aus, dass nur der Ablauf zu klein dimensioniert wurde. Nun hat sich herausgestellt, dass das Blechdach ein Fehlkonstruktion ist: Die Bahnen sind zu lang und das Dach ist nicht hinterlüftet. In der stehenden Luft sammelt sich Schwitzwasser. Nun muss es erneuert werden. Außerdem will man prüfen lassen, ob die Konstruktion eine Fotovoltaikanlage trägt.

Mit dem Thema befasste sich der Ausschuss für Bauen und Energie nicht zum ersten mal. Die Schäden sind anhand von Wasserflecken sowohl von außen als auch von innen ersichtlich. Der beauftragte Architekt Richard Falterer hatte ursprünglich angenommen, dass nur der Ablauf in der Spitze der Gebäudenase zu klein sei, um die Dachfläche zu entwässern. Aber bei einem Ortstermin auf dem Dach habe er gesehen, dass die Schäden umfangreicher sind. "Wir haben keine Pläne gefunden und daher das Dach geöffnet", sagte Falterer. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Dämmung nicht hinterlüftet sei und sich dort Schwitzwasser befinde. Die Blechbahnen seien zu lang. Sie erhitzen sich im Sommer auf etwa 70 Grad und wenn plötzlich ein kalter Regenschauer niedergehe, komme es zu Rissen und Schäden im Blech. Das Dach solle nun quer aufgebaut werden, hinterlüftet und die Dämmungen den neuen Standards angepasst werden. Außerdem soll ein Statiker untersuchen, ob die Konstruktion eine Fotovoltaikanlage trägt, die zum Eigenverbrauch des Landratsamtes beitragen könne.

Günther Kuhn (Grüne) erinnerte daran, dass die Grünen 2004 schon einmal einen Antrag gestellt hätten, alle Liegenschaften des Landkreises mit Fotovoltaikanlagen auszustatten. Landrat Martin Bayerstorfer entgegnete, dass sei ein pauschaler Antrag gewesen und deswegen abgelehnt worden: "Wir haben Dächer, bei denen wir von Hersteller nachträglich keine Gewährleistung bekommen, eine Fotovoltaikanlage darauf zu bauen." Das müsse man im Einzelfall entscheiden. Deswegen werde nun zuerst die Statik geprüft.

© SZ vom 27.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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