Walter Koppe:"Diesmal könnte es was werden"

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Walter Koppe aus Erding kandidiert zum zweiten Mal für die Linke für den Bayerischen Landtag. (Foto: Renate Schmidt)

Der Politiker hofft, dass die Linke in bayerischen Landtag einzieht

Walter Koppe kandidiert für die Linke auf Listenplatz 37 und er weiß schon jetzt: "Meine Chance, in den Landtag zu kommen ist gleich Null." Doch auch seine Wählerstimmen zählten zum Gesamtergebnis dazu und deshalb werde er sich im Wahlkampf engagieren, damit es diesmal klappt mit dem Einzug der Linken in den bayerischen Landtag. Vor wenigen Wochen lag die Partei laut Umfrage bei fünf Prozent, kürzlich wurden 4,8 Prozent gezählt. Knapp, aber: "Diesmal könnte es was werden", sagt der 60-Jährige.

Optimistisch stimmen den Vorstandssprecher der Kreisverbände Erding und Ebersberg auch die steigenden Mitgliederzahlen, die sich innerhalb des vergangenen Jahres verdreifacht haben. Insgesamt um die 40 Mitglieder hat der Verband aktuell. Walter Koppe hat schon viel ausprobiert in seinem Leben: Er war eines der ersten Mitglieder der Grünen in Erding und Gründungsmitglied von Tagwerk. Der Erdinger hat am Münchner Flughafen als Gepäckfahrer gearbeitet, wo nach einer kritischen Wortmeldung bei einer Betriebsversammlung "nach einem Kündigungsgrund für mich gesucht und einer gefunden wurde". Er hat den Erdinger Literatentreff initiiert und eine Pendler-Mitfahrzentrale für Kommunen gegründet, wo er ausgebootet wurde, wie er sagt. Zuletzt hat er in Wismar Architektur studiert.

Bei den Linken fand er eine neue politische Heimat, als bei den Grünen das "soziale Thema nicht mehr da war", wie er sagt. Gerechte Entlohnung, angemessene Arbeitsverhältnisse, das sind seine Themen. Er habe im Landesprogramm der Linken die Forderung durchgesetzt, dass Kommunen sich am Flughafen München beteiligen sollen. So wie die Stadt München sollten die von Lärm und Luftverschmutzung beeinträchtigten Landkreise Erding und Ebersberg geringe Anteile erwerben, damit die Bürger direkt mitbestimmen könnten, zum Beispiel über die geplante dritte Startbahn, deren Bau Koppe ablehnt. Weiteres Thema ist der soziale Wohnungsbau. Hier nennt er als Beispiel die Sozialgerechte Bodennutzung (Sobon) der Stadt München, nach der 30 Prozent von Neubauten für Einkommensschwache reserviert werden sollen. Das Modell sei in Erding verwässert worden und helfe eher Menschen mit mittleren Einkommen. Eine weitere Forderung: Bildung von Kita bis Schulen sollte kostenfrei sein, so Walter Koppe.

Der 60-jährige Erdinger hat bereits 2013 für den Landtag kandidiert und auch schon für den Bundestag und den Erdinger Stadtrat. Nun will bei den kommenden Stadtrat- und auch den Kreistagswahlen antreten. Und er will dafür sorgen, dass die neue linke Plattform "Aufstehen" in Erding Fuß fasst. "Man sollte immer offen sein für Veränderungen", sagt er. Aufgeben gilt nicht.

© SZ vom 29.09.2018 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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