Waffenexporte stoppen:Nein zum Militär

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Der Vorstandssprecher des Kreisverbands Erding-Ebersberg der Partei Die Linke, Walter Koppe, stimmte die Friedensaktivisten ein. (Foto: Renate Schmidt)

Kundgebung der Linke gegen den Tag der Bundeswehr auf dem Schrannenplatz in Erding

Während auf dem Gelände des Wehrwissenschaftlichen Instituts für Werk- und Betriebsstoffe (Wiweb) vor den Toren der Stadt Erding sich Tausende Besucher - darunter auch viele Familien mit Kindern - am Tag der Bundeswehr tummelten und Schilder wie zum Beispiel "Wir verteidigen die Freiheit" oder "Weltfrieden defekt? Techniker (w/m) gesucht" zu sehen waren, demonstrierte die Partei Die Linke auf dem Schrannenplatz in Erding gegen die Veranstaltung und für eine Welt ohne Waffen. Den rund 40 friedlichen Friedensaktivisten standen dabei knapp zwanzig Polizeibeamte gegenüber.

Hauptrednerin war die Linken-Bundestagsabgeordnete Eva-Maria Schreiber. Sie prangerte vor allem an, dass die Bundeswehr immer massiver Werbung in den Schulen für sich mache. Dass bereits 16-Jährige "für das Militär" geworben würden, sei "perfide und ein Skandal". Soldat sei eben kein Beruf wie jeder andere, sondern einer in dem Menschen getötet würden. Eine Veranstaltung wie der Tag der Bundeswehr sei falsch, da "es nichts zu feiern gibt beim Militär, wenn es nur ums professionelle Töten geht", sagte Eva-Maria Schreiber.

Die Erdinger, die Mittags in der Innenstadt waren, blieben zwar ab und an kurz stehen, um zu sehen, für was die kleine Schar Demonstranten eintritt, doch Plakate wie "Bundeswehr aus Afghanistan" oder "Waffenexporte stoppen" bewegte die wenigsten, sich Flyer zu holen oder den Rednern zu lauschen. Die Polizeibeamten, die nichts bei dem friedlichen Protest zu tun hatte, hielt sich bevorzugt im Schatten des Rathauses auf, währen die Bundestagsabgeordnete aufrief, Nein zum Militär zu sagen und die weltweite Aufrüstung als großes Problem nannte. Mehr Waffen würden den Frieden eben nicht sicherer machen. Und die Bundesrepublik setze inzwischen auch mehr auf den Einsatz der Bundeswehr statt auf Diplomatie, wie man an ihren Einsatz in mittlerweile 16 Ländern sehe. Deutschlands Sicherheitspolitik sei "völlig verfehlt", sagt Schreiber. Die Aufgabe der Bundeswehr sei die Landesverteidigung, und nicht ein Einsatz zum Beispiel in Afghanistan. Angeprangert wurden von ihr auch zunehmend rechtsextreme Strömungen in der Bundeswehr, die ebenso schleppend verfolgt würden, wie diverse Skandale, wie zum Beispiel die Korruption im Beschaffungswesen.

Gegen 12 Uhr zog dann die Kundgebung zum Haupttor des Erdinger Fliegerhorstes, wo mit einer Abschlussrede die offizielle Kundgebung endete. Wer wollte, konnte danach noch an einer "alternativen Führung" im Wiweb teilnehmen.

© SZ vom 17.06.2019 / wil - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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