Vortrag:Urnenfelderzeit

Foto: Rudolf Koller (Foto: N/A)

Ein Vortrag über "Befestigte Höhensiedlungen der Bronze- und Urnenfelderzeit in Süddeutschland" findet am Montag, 2. November, um 20 Uhr im Museum Erding, Prielmayerstraße 1, statt. Heimatforscher Rudolf Koller wird berichten, wie gegen Ende des 13. Jahrhunderts vor Christus in weiten Teilen Europas Menschen dazu übergehen, ihre Toten zu verbrennen und die sterblichen Überreste in einer Urne zu bestatten. So wird diese letzte Periode der Bronzezeit in Mitteleuropa, von etwa 1200 bis 800 vor Christus die Urnenfelderzeit genannt. Die bis dahin übliche Form der Bestattung unter Grabhügeln verschwindet in dieser Zeitspanne nahezu vollständig. Einhergehend mit den veränderten Bestattungsritualen beginnen sich darüber hinaus tiefgreifende Veränderungen der Lebensformen bemerkbar zu machen. Sie äußern sich im archäologischen Fundbild unter anderem in einer grundlegend veränderten Formensprache bei Waffen und Gebrauchsgegenständen sowie in Veränderungen des Siedlungswesens. Eine Neuerung ist das verstärkte Aufkommen von großen, auf Bergrücken liegenden, oft mit massiven Befestigungsanlagen umgebenen, Siedlungsorten, den sogenannten Höhensiedlungen. Sie zeugen von einem, bei weitem nicht immer friedlich verlaufenden Prozess gesellschaftlicher Umwälzungen. Einige der wichtigsten dieser Höhensiedlungen und Burgen der Urnenfelderzeit in Bayern werden als exemplarische Beispiele näher betrachtet. Auch die möglichen Gründe für ihre fast zeitgleiche, flächendeckende Aufgabe um 800 vor Christus werden zu erläutern sein. Eine Zusammenfassung des derzeitigen Forschungsstandes rundet die Darstellung ab. Der Archäologische Verein Erding lädt Mitglieder und Nichtmitglieder zu dem kostenlosen Vortrag ein. Auf unserem Foto ist die Höhensiedlung Bullenheimer Berg zu sehen.

© SZ vom 02.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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