Vortrag im Museum Erding:Neue Erkenntnisse über Bronzezeit

Die älteste Schlacht Europas hat nach neuesten Erkenntnissen im Tollensetal in Nordost-Deutschland vor 3300 Jahren stattgefunden. Lange wurde das 2. Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung vor allem als eine Zeit des prosperierenden Handels mit Rohstoffen wie Kupfer, Zinn und Gold wahrgenommen. Im Norden kam es mit der Bronzezeit zu einer dynamischen kulturellen Entwicklung. Außergewöhnliche Entdeckungen im Tollensetal in Mecklenburg-Vorpommern zeigen nun eine bislang völlig unbekannte Seite der Bronzezeit: Einer Arbeitsgruppe unter Leitung von Detlef Jantzen und Thomas Terberger ist es dort gelungen, mehr als 13 000 Menschenknochen und Waffenfunde verstreut im Flusstal zu dokumentieren. Es handelt sich um die Überreste von jungen Männern, die zahlreiche Verletzungen an den Knochen zeigen. Vieles spricht dafür, dass die Funde auf ein großes Kampfereignis im Tal zurückgehen bei dem vor allem Waffen wie Pfeil und Bogen sowie Holzkeulen eingesetzt wurden. Der Vortrag gibt einen Überblick über diese spektakulären neuen Erkenntnisse und wird auch der Frage nachgehen, wer gegen wen an der Tollense gekämpft haben könnte. Thomas Terberger ist Professor an der Universität Greifswald und arbeitet am Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. Der Vortrag findet am Donnerstag, 10. Oktober, von 19 bis 20.30 Uhr im Museum Erding statt. Der Eintritt kostet sieben Euro, mit Kulturkarte kostenlos.

© SZ vom 07.10.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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