Von der Mutter fehlt jede Spur:Findelkind Simon

Ein neugeborenes Baby wird vor einem Hotel gefunden

Am 7. Juni, um 6 Uhr in der Früh geht Martina Schubert, die Inhaberin des Hotels Glaskuppel im Erdinger Gewebegebiet Südwest wie gewöhnlich nach draußen, um neben dem Hoteleingang eine Zigarette zu rauchen. Doch an diesem Tag wird nichts aus ihrer Morgenzigarette. Auf einer Holzbank neben dem Eingang steht ein hellgrauer Wäschekorb und darin liegt, in einem gelben und einem grünen Spannbetttuch, ein schlafendes Baby. Ausweislich eines handgeschriebenen Zettel heißt das Neugeborene Simon und ist noch keine 24 Stunden auf der Welt. Äußerlich fehlt dem kleinen Buben nichts. Doch von seiner Mutter fehlt bis heute jede Spur. Martina Schubert trägt den Wäschekorb mit dem Baby ins Hotel. Ihr Lebensgefährte nimmt den Kleinen in seine Arme, während sie bei der Polizei anruft. Kaum zwei Minuten darauf ist schon eine Streife da, noch mal zwei Minuten später auch ein Notarzt. Der Lebensgefährte bringt den Säugling in den Sanka, wo sich der Arzt mit ersten Tests vergewissert, dass keine Notmaßnahmen notwendig sind. Dann geht es gleich weiter ins nahe Klinikum. Dass er offensichtlich bei einer heimlichen Hausgeburt auf die Welt gekommen ist, können die Ärzte auch an der nicht professionellen Abtrennung der Nabelschnur sehen. Nach einer Woche kommt der kleine Simon in eine Pflegefamilie, in der er immer noch ist und in der er wohl bleiben wird.

Die Kripo ermittelt wegen Aussetzung eines Kindes. Doch es gibt keinen richtigen Ansatzpunkt und auf öffentliche Zeugenaufrufe gehen kaum Hinweise ein.

© SZ vom 27.12.2016 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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