Volksmusik in Erding:Tanz in den Frühling

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Traditionell ein Highlight: Anfang Mai finden wieder die Volksmusiktage statt. Zuvor aber kommt das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern nach Langenpreising

Von Mathias Weber

Der Erdinger Oberbürgermeister Max Gotz ist ja dafür bekannt, gerne eine eigene Meinung zu den Dingen zu haben, die auch mal ein wenig von denen der CSU-Parteikollegen in München und Berlin abweicht. Im Vorwort zur Broschüre der Erdinger Volksmusiktage, die Anfang Mai wieder stattfinden, erlaubt er sich wieder eine kleine Spitze: Während im Zuge der Flüchtlingsproblematik vermehrt von der "deutschen Leitkultur" die Rede ist, die die CSU bisweilen in Gefahr sieht und am Liebsten im Grundgesetzt verankert sehen will, schreibt Gotz lapidar: "So erregt manchmal darüber gesprochen wurde, so wenig lässt sich sagen, was sie eigentlich sein soll."

Die bayerische Kultur sieht Gotz ein wenig klarer, deren Kern sei die berühmte "Liberalitas bavariae". Diese liberale Lebensart sieht Gotz in den Volksmusiktagen verwirklicht, schließlich nähmen sich die Teilnehmer die Freiheit, ihre kulturellen Wurzeln zu pflegen - "ob es dem Zeitgeist entspricht oder nicht."

Obwohl man argumentieren könnte, dass Volksmusik durchaus auch dem Zeitgeist entspricht - die moderne Form zumindest: Die Erdinger Band Deschowieda feiert zum Beispiel in ganz Bayern mit moderner Volksmusik Erfolge. Doch bei den Volksmusiktagen in Erding geht es eher traditionell zu - im positiven Sinne. Los geht es daher wie immer mit dem Hoagarten im Mayr-Wirt am Freitag, 6. Mai. Am Abend treten die Tanngrindler Musikanten auf und die Geigenmusik Haindl. Schon am Vormittag allerdings hat sich die Stadt Erding als Veranstalter etwas Neues einfallen lassen: In den Grundschulen werden Lehrkräfte der Kreismusikschule mit den Kindern Volkslieder singen.

Am Samstag, 7. Mai, geht es schon vormittags los. Am Kleinen Platz treten um 11.30 Uhr die Münchner Minoritäterinnen auf. Am Abend um 19 Uhr spielen im Adlberger der Ardinger Dreigesang und die Soimberg-Musi, zeitgleich beim Erdinger d'Vuizbandoffen. Der letzte Tag, Sonntag, 8. Mai, beginnt schließlich mit drei Gottesdiensten. In St. Martin in Langengeisling spielen um 9 Uhr der Buchsbaumer Zwoagesang und die Lehrermusi der Kreismusikschule. Nach St. Vinzenz in Klettham kommen um 11 Uhr der Ardinger Dreigesang und das Saitenmusikensemble der Kreismusikschule. Und in Mariä Verkündigung in Altenerding tritt der Moosinninger Dreigesang auf. Am Nachmittag schließlich finden die Volksmusiktage am Bauernhausmuseum ihren Abschluss. Dann wird es dort neben Kunsthandwerk auch Volksmusik und Tanz zu sehen geben: Vom Heimat- und Trachtenverein Goldachtaler Eicherloh, der Oberlauser Tanzmusi, dem Ardinger Dreigesang und dem Buchsbaumer Zwoagesang. Tanzmeister wird Roland Lipka sein. Der Leiter des Volkstanzkreises Hallbergmoos gibt den bairischen Rund- und Figurentänzen die Struktur. Der Eintritt zu den Veranstaltungen in Erding ist wie immer frei; genauso wie zu einer weiteren Veranstaltung, die bereits kommenden Montag in Langenpreising stattfindet und die sich auch an Volksmusikfreunde richtet. Das Volksmusikarchiv des Bezirks Oberbayern veranstaltet im Schützenhaus ein Wirtshaussingen. Die Besucher singen gemeinsam lustige Lieder und Couplets aus den Taschenliederheften des Volksmusikarchivs. Das Archiv ist eine Einrichtung des Bezirks und soll die regionale Volkskultur dokumentieren. Außerdem sammelt es in seinem Archiv alles, was mit der Volksmusik zu tun hat, von Fachblätter über Instrumente, Filme und Tondokumente. Veranstalter des Wirtshaussingens sind die Sportschützen Langenpreising.

Die Volksmusiktage finden von Freitag, 6. Mai, bis Sonntag, 8. Mai statt. Weitere Infos zu den Mitwirkenden gibt es unter erding.de. Das Wirtshaussingen in Langenpreising beginnt am Montag, 25. April, um 20 Uhr im Schützenhaus in der Deutlmooser Straße 31. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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