"Violinissimo":Maximale Meisterleistung

Lesezeit: 1 min

Das Kammerensemble gewinnt beim internationalen Orchesterwettbewerb "Summa Cum Laude" in Wien

Von Florian Tempel, Erding

Das Kammerensemble Violinissimo hat mit herausragendem Erfolg den internationalen Orchesterwettbewerb "Summa Cum Laude" in Wien gewonnen. Dem kleinen Orchester gehören 13 fortgeschrittene Mitglieder des bekannten Erdinger Jugendkammerorchesters an, das in den vergangenen Jahren schon viele Preise und Auszeichnungen gewonnen hat. In der kleineren Besetzung wurde das besondere Konzept der Geigerin und Musikpädagogin Ulli Büsel, die vor 15 Jahre Violinissimo gründete, besonders intensiv umgesetzt. Büsels wesentliche Idee ist, dass die jungen Musiker immer autark ohne Dirigenten spielen. Bei Violinissimo klappt das seit Jahren und in verschieden großen Besetzungen phänomenal erfolgreich. Das Konzept ohne Dirigenten leitet die jungen Musiker zum eigenständigen und selbstverantwortlichen Musizieren an. Gleichzeitig wird so das aufmerksame Zusammenhören besonders wichtig und das Verständnis der großen musikalischen Linie besonders gefördert.

Der Orchesterwettbewerb "Summa Cum Laude" ist ein internationaler Wettbewerb, an dem in diesem Jahr 31 Ensembles aus 13 Staaten teilnahmen, wobei Australien, Taiwan und China mit mehreren Orchestern vertreten war. Das Kammerensemble Violinissimo trat als mehrfacher Gewinner des Deutschen Orchesterwettbewerbs als Vertreter Deutschlands an. Die Teilnehmer trugen Pflichtstücke und ein frei wählbares Programm im Goldenen Saal des Wiener Musikverein vor.

Eine international besetzte Jury gab den Erdingern am Ende die maximal Punktezahl, erkannt ihnen den ersten Preis zu und zeichnet diesen noch mit dem Prädikat "with outstanding success" aus - mit herausragendem Erfolg. Das Orchester erfuhr das Ergebnis, während es in einer Kirche in Berndorf bei Wien ein Konzert gab. Laut der Pressemitteilung des Violinissimo-Fördervereins lobten die Juroren Ulli Büsels Orchester in höchsten Tönen.

Der österreichische Dirigent und Komponist Christoph Ehrenfellner sei besonders von der "außergewönlichen und inspirierende Interpretation" von Felix Mendelssohn-Bartholdys vierter Streichersinfonie begeistert gewesen. Mit diesem Pflichtstück hätten die meisten Teilnehmerorchester zu kämpfen gehabt. Violinissimo durfte dieses Werk dann in voller Länge beim Preisträgerkonzert präsentieren. Der Juror und Dirigent Pablo Boggiano aus Argentinien habe berichtet, dass die Jury jedem Orchester auch Kritik mit auf dem Weg geben wollte. Bei der Jurybesprechung hätten man jedoch keinen Kritikpunkt bei Violinissimo gefunden. Der Juryvorsitzende Saul Zaks soll sogar gesagt haben, es müsste für das Kammerensemble Violinissimo einen eigenen Wettbewerb gebene, da dasEnsemble die Messlatte so hoch lege, dass es für alle anderen schwierig sei mitzuhalten.

© SZ vom 15.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: