Viele wollen zum Flughafen:Das Verkehrsaufkommen wird immer größer

Lesezeit: 3 min

Das Staatliche Straßenbauamt Freising und der Landkreis investieren in diesem Jahr in acht Projekte, um die Verkehrssicherheit und Leistungsfähigkeit zu verbessern. Fahrbahnen werden saniert, neue Rad- und Gehwege angelegt

Von Gerhard Wilhelm, Erding

Acht Straßenbauprojekte sollen in diesem Jahr die Verkehrssicherheit und die Leistungsfähigkeit auf Bundes-, Staats- und Kreisstraßen im Landkreis verbessern. Dabei geht es von der Erneuerung der Fahrbahnen über neue Geh- und Radwege bis zum Neubau von Brücken über die Große Vils und den Vilsmühlbach und den Ausbau des Straßenknotens der Kreisstraße ED 27 bei Babing. "Es ist eine Vielzahl von Maßnahmen, die dazu dienen, das immer größer werdende Verkehrsaufkommen zu bewältigen", sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) bei der Vorstellung der Projekte im Landratsamt. Projekte, die nach Stefan Meier, dem Bereichsleiter Straßenbau beim Staatlichen Bauamt in Freising, in eine schwierige Zeit fallen, da sowohl die Baufirmen als auch die planenden Verwaltung stark ausgelastet seien, währen die finanzielle Situation bei Bund und Länder derzeit noch günstig sei.

Mit ein Grund für die starke Belastung der Erdinger Straßen ist nach Meier die Lage des Landkreises im Ballungsraum München. Ein guter Teil des Verkehrs habe nämlich den Flughafen München als Ziel. In der langfristigen Perspektive hat das Bauamt deshalb insgesamt 25 Projekte im Bundesverkehrswegeplan 2030 eingetragen. Darunter vier, die den Landkreis Erding treffen und die alle "wie eine Perlenschnur von München nach Osten" sich entlang der B 388 ziehen: die Ortsumfahrungen von Erding mit Anbindung an die Flughafentangente, von Moosinning, Taufkirchen und Grünbach. Am weitesten sei das Projekt Ortsumfahrung Taufkirchen, sagte Robert Braun, beim Staatlichen Straßenbauamt Freising für Erding unter anderem zuständig. Gegen den Planfeststellungsbeschluss von 2015 gingen vier Klagen dagegen ein, mit einem Kläger habe man sich mittlerweile außergerichtlich geeinigt, mit den anderen sei man "auf einem guten Weg". Eine zeitliche Einschätzung, wann man aber mit der 5,4 Kilometer langen und rund 30 Millionen Euro teuren Umfahrung beginne könne wollte er nicht geben.

Konkreter sind dafür die aktuellen Straßenbaumaßnahmen. Gleich vier Projekte sollen im Mai starten: am 14. Mai soll mit der Erneuerung der Fahrbahn der Staatsstraße 2080 zwischen der Kreuzung mit der St. 2082 und Wifling begonnen werden. Bis voraussichtlich 22. Juni wird es dann zwischen St. Koloman und Erding eine Vollsperrung geben, von 22. Mai bis 1. Juni zwischen Wifling und St. Koloman. Eine Umleitung werde zwar wie bei allen Vollsperrungen eingerichtet, so Meier, sei aber mittlerweile für die Verkehrsteilnehmer nur "ein netter Service", da die meisten Navigationsgeräte haben würden.

Am 21. Mai beginnt dann der Neubau eines Geh- und Radwegs an der St. 2332 vom Abzweig Haidberg bis Buch am Buchrain und einen Tag später, am 22. Mai, die Erneuerung der Fahrbahn der B 388 zwischen der Kreuzung mit der Kreisstraße ED 15 und der Abzweigung nach Riemerling.

Das mit rund 3,9 Millionen Euro teuerste Bauvorhaben soll am 28. Mai starten. Von der B 388 zur St. 2082 wird eine zusätzliche Anschlussrampe im Süden gebaut. Mit dem weiteren Ein- und Ausfädelstreifen soll das gefährliche Linksabbiegen und -einbiegen vermieden werden. Zudem soll es eine neue Geh- und Radwegeunterführung geben. In diesem Jahr soll aber vor allem der Boden an der Stelle durch Aufschüttungen verbessert werden. Wenn sich der Boden dann in sechs bis neun Monaten gesenkt und verdichtet hat, soll 2019 mit den eigentlichen Straßenarbeiten begonnen werden.

Bis ins Jahr 2019 wird auch der Abriss der vier Brücken an der B 15 über die Große Vils und den Vilsmühlbach und der Neubau zweier Brücken - diesmal mit Geh- und Radwegen - dauern. Zudem wird der Verkehrsknoten der B 15 mit der ED 27 mit einem Linksabbiegestreifen auf die B 15 ergänzt. Kosten: rund 3,7 Millionen Euro.

Ende Juni steht dann die Erneuerung des Straßenbelags auf der ED 19 zwischen dem Kreisverkehr bei den Rewe-Lagern und der Abzweigung Eitting-Süd an. Für die ED 19 könnte sich Bayerstorfer wegen der Bedeutung der Straße für den überörtlichen Verkehr eine Aufstufung zur Staatsstraße vorstellen, die Flughafentangente sollte zur Bundesstraße aufgewertet werden. Im Juli soll zudem mit den Arbeiten an einem neuen Geh- und Radweg zwischen Reichenkirchen und Grucking begonnen werden und im September, als letztes Projekt 2018, die Fahrbahn an der B 388 zwischen der ED 13 und der Landkreisgrenze nach Landshut.

© SZ vom 08.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: