Verkehr im Landkreis:Gefährliche Bäume

Lesezeit: 1 min

Unter die Lupe nimmt das Staatliche Bauamt Freising die Straße von Dorfen nach Erding. Ziel ist es, Unfallgefahren zu entschärfen. (Foto: Renate Schmidt)

Zwischen Dorfen und Erding liegen zwei Unfallschwerpunkte

Von Veronika Wulf, Erding

Bei einem Autounfall gegen einen Baum zu prallen, zieht meist schlimmere Verletzungen und Schäden nach sich, als wenn man im Straßengraben landet. Deshalb müssen an kritischen Stellen immer wieder Bäume dran glauben - Verkehrssicherheit geht vor. Besonders alte Alleen werden immer wieder ausgedünnt, zum Unmut von Naturschützern und Landschaftsliebhabern.

Eine solche Allee säumt Teile der Staatsstraße 2084 zwischen Erding und Dorfen. Nun hat eine Unfallkommission, bestehend aus Staatlichem Bauamt Freising und Polizei, zwei Unfallschwerpunkte auf der St2084 festgestellt. Diese Stellen, an denen gehäuft Unglücke im Straßenverkehr auftreten, ermittelt die Kommission regelmäßig und verzeichnet sie alle drei Jahre in sogenannten Unfalltypenkarten. Die von den Jahren 2012 bis 2014 ist nun ausgewertet, wie das Bauamt Freising auf Anfrage mitteilte.

Der erste Unfallschwerpunkt liegt an der Einmündung der ED12 von Lengdorf in die St2048. Dort wachsen keine Bäume in Fahrbahnnähe. Beim zweiten jedoch schon: ein Streckenabschnitt der St2084 von etwa einem halben Kilometer Länge, nah an Erding, bevor die Staatsstraße vom Dorfen kommend auf die Bundesstraße 388 trifft. "Diese beiden Stellen werden wir Anfang nächsten Jahres näher unter die Lupe nehmen", sagt Robert Braun vom Bauamt Freising. Anschließend würden Maßnahmen entwickelt, um diese Stellen sicherer zu machen. Das können Geschwindigkeitsbegrenzungen sein, aber auch Baumfällungen. "Nur wenn Schutzplanken nicht möglich sind, wird ein Baum gefällt", versichert Braun.

Auch die Kreisstraßen werden auf Unfallschwerpunkte untersucht. Bereits in der Woche vor Weihnachten hat ein Team aus Vertretern der Verkehrsbehörde, der unteren Naturschutzbehörde und einer Fachfirma die Kreisstraßen im Landkreis befahren und auf Gefahren gecheckt. Die Untersuchungen der Staats- und Kreisstraßen sind Teil des Bayerischen Verkehrssicherheitsprogrammes "Bayern mobil - sicher ans Ziel" des bayerischen Innenministeriums. Mit dem Vorhaben will das Ministerium Unfällen vorbeugen und die Anzahl der Verkehrstoten bis 2020 auf unter 550 senken. Im Jahr 2015 kamen 615 Personen bei Unfällen in Bayerns Straßenverkehr ums Leben.

"Fest steht: An den Verkehrsunfällen sind meist nicht die Bäume schuld, sondern die Autofahrer selbst, gerade wenn sie zu schnell sind und von der Straße abkommen", sagt eine Sprecherin des Innenministeriums. Text: Veronika Wulf, Foto: Renate Schmidt

© SZ vom 29.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: