Vereinsvorstand:Ein eigener Verein

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Ali Kemal Imamoglu und seine Schwägerin Nurben Serbest sind in der islamischen Community aktiv. (Foto: Renate Schmidt)

Zwei Verwandte leiten die islamische Gemeinschaft Erding

Von Sophia Fürmann

1970 war ein entscheidendes Jahr, sowohl für Ali Kemal Imamoglu als auch für seine Schwägerin Nurben Serbest: Es war das Jahr, in dem beide aus der Türkei nach Erding kamen. Seitdem hat Familie bei beiden oberste Priorität: Die beiden unterstützen tatkräftig den Familienbetrieb "Bosphorus Feinkost" in der Freisinger Straße; Serbest arbeitet im Laden als Teilzeitkraft und auch Imamoglu, der sich eigentlich im "Ruhestand" befindet, ist dort fast täglich anzutreffen.

Mit 14 Jahren folgte Ali Imamoglu seinen Eltern nach Deutschland, 46 Jahre ist das schon her. Eine Zeit, in der sich in Erding viel verändert hat - auch auf seine Initiative hin: Er ist Mitgründer der 1978 ins Leben gerufenen islamischen Gemeinschaft Erding, die er die letzten fünf Jahre intensiv als Vorstandsmitglied unterstützte.

Kürzlich hat er den Posten jedoch abgegeben, was ihn nicht davon abhält, auch dieses Jahr das Kultur- und Integrationsfest mitzuorganisieren. Er sagt stolz, dass es bereits das zehnte Integrationsfest in Folge sei und dass die Einnahmen hauptsächlich der Jugendarbeit dienten. "Ich bin zufrieden in Erding", sagt er.

Auch Nurben Serbest erzählt von ihrer Kindheit: Als die damals Neunjährige nach Deutschland kam, war sie das "einzige türkische Kind weit und breit". So musste sie früh lernen, sich auch in der Schule unter den einheimischen Kindern durchzusetzen. Aus der Not heraus gelang es ihr, schon innerhalb eines Jahres fließend Deutsch zu sprechen. Ähnlich wie bei Ali Imamoglu war es ihr Vater, der zuerst nach Deutschland auswanderte. Später hat er dann die Familie nachgeholt.

Sie selbst sagt, sie habe sich "sehr schnell eingewöhnt". Seit drei Jahren ist sie nun Vorstand der Frauen des Vereins der islamischen Gemeinschaft Erding. Sie empfiehlt, auf dem Kultur- und Integrationsfest viele der hausgemachten Köstlichkeiten auszuprobieren: Vor allem Lahmacun und die verschiedenen Teigwaren sollten bei einem Besuch nicht verpasst werden.

© SZ vom 09.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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