Verbesserte Förderung:Anschubfinanzierung für Pflegekoordinator

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Der Landkreis will die Richtlinien für die Förderung der ambulanten Pflegedienste im Landkreis Erding ändern. Bislang beträgt die Förderung pauschal maximal 1000 Euro pro rechnerischer Vollzeitkraft und ist bei 40 000 Euro gedeckelt. Es gibt zwei Vorschläge, wie das künftig anders gehandhabt werden soll. Der erste Vorschlag stammt von der Verwaltung und sieht vor, für Pflegedienste einen Anreiz zu schaffen, flächendeckend tätig zu sein. Demnach soll die Förderung in Form eines Kilometergeldes gezahlt werden: Die Pauschale sieht fünf Cent pro gefahrenen Kilometer vor. Erschwerend kam bei diesem Vorschlag allerdings dazu, dass der jeweilige Pflegedienst dabei aber in mindestens drei von fünf "Clustern" tätig sein muss, in die die Verwaltung den Landkreis aufgeteilt hatte. Damit sollte eine flächendeckend Versorgung sichergestellt werden. Auf Rückfrage räumte die Verwaltung jedoch ein, dass es eines solchen Anreizes gar nicht bedarf, weil kein einziger Fall im Landkreis bekannt sei, bei dem ein Pflegebedürftiger abgelehnt worden sei. Der zweite Vorschlag kam daraufhin von Thomas Bauer (CSU), der bezweifelte, dass man mit fünf Cent pro Kilometer einen Anreiz schaffen könne. Bei zehn Kilometern An- und Rückfahrt erhalte der Pflegedienst lediglich einen Euro, rechnete Bauer vor. Er empfahl stattdessen, die 40 000 Euro anderweitig zu verwenden: "Wir lassen es im sozialen Bereich und setzen es als Anschubfinanzierung für einen Gesundheits- oder Pflegekoordinator ein", sagte Bauer. Das Forum Gesundheitsregion habe diese Koordinationsstelle empfohlen, betonte er.

Ulla Diekmann (SPD) riet davon ab. Man solle die Förderung wie bisher belassen. Landrat Martin Bayerstorfer (CSU) hingegen gefiel Bauers Vorschlag gut und übernahm ihn als Beschlussvorschlag für den Empfehlungsbeschluss an der Kreistag, der in dieser Angelegenheit das letzte Wort hat. Demnach soll die Förderung der ambulanten Pflege künftig entfallen, weil man ohnehin das Ziel einer flächendeckenden Versorgung erreicht habe. Stattdessen sollen die 40 000 Euro als Anschubfinanzierung für die Stelle eines Gesundheits- beziehungsweise Pflegekoordinators verwendet werden. Der Vorschlag wurde mehrheitlich vom Kreisausschuss angenommen, lediglich Kreisrätin Ulla Diekmann stimmte dagegen.

© SZ vom 06.12.2017 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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