Unterschriftenaktion:Mehr Wildnis in den Isar-Auen

Bund Naturschutz will weiter für Nationalpark kämpfen

Von Regina Bluhme, Erding

Manfred Drobny hatte es schon befürchtet: Der neue Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat in seiner Regierungserklärung den Plänen für einen dritten Nationalpark eine Absage erteilt. "Das war zu erwarten", sagt Drobny, Geschäftsführer des Kreisverbands des Bund Naturschutz Erding. Rhön oder Isar-Donau-Auen lagen im Rennen, und bei letzteren wäre auch der Landkreis Erding zumindest am Rande beteiligt gewesen. Dabei hatte es vor wenigen Monaten richtig gut ausgesehen für einen dritten bayerischen Nationalpark. Die Erdinger CSU-Landtagsabgeordnete Ulrike Scharf, damals noch Umweltministerin, hatte sich dafür stark gemacht. Jetzt liegen die Pläne auf Eis, und Manfred Drobny sagt: "Die Roten Listen werden immer länger, immer mehr Flächen werden verbraucht. Ich sehe da kein Konzept, wie das gestoppt werden soll." Auch Christine Margraf, Artenschutzreferentin des Bund Naturschutz (BN) für Südbayern und stellvertretende BN-Kreisvorsitzende aus Freising, bedauert das Aus. Es sei schade, dass "die zum Teil sehr emotional und engagiert geführten Diskussionen" nun nicht fortgeführt würden. An der "fachlichen Notwendigkeit, speziell hier die Isar-Auen stärker zu schützen, insbesondere mehr Wildnis zuzulassen und die staatlichen Auwälder aus der Nutzung zu nehmen, hat sich ja nichts geändert", betont Margraf. Im Januar hatte das Bündnis Auennationalpark die Unterschriftenaktion für eine Region "von Donauwörth bis Kelheim und Freising" gestartet. Mittlerweile haben sich mehr als 2000 Bürger in die Listen eingetragen, berichtet Andreas Abstreiter von der Gregor-Louisoder-Umweltstiftung in München. Trotz der Absage durch Söder werde weitergesammelt, sagt Abstreiter. "Hier ist ein langer Atem gefordert."

© SZ vom 28.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: