Umfangreiche Modernisierung:Klinikum vor "großem Wurf"

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Landrat Martin Bayerstorfer erwägt eine Erweiterung, deren Kosten er auf 35 Millionen Euro beziffert. Bei der Jahrespressekonferenz erläutert er, wo zusätzliche Kapazitäten erforderlich sind

Von Thomas Daller, Erding

Das Klinikum des Landkreises Erding soll in großem Umfang modernisiert und erweitert werden. Der sogenannte Masterplan für das Klinikum sieht bereits für das Jahr 2021 Investitionen in Höhe von rund 14,5 Millionen Euro vor. In der Jahrespressekonferenz erläuterte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU), dass auch eine bauliche Erweiterung des Klinikums in absehbarer Zeit erfolgen soll. Er sprach von einem "großen Wurf" mit der Neubausituation und der Erweiterung medizinischer Sparten: Etwa 35 Millionen Euro soll das Vorhaben kosten. Auch ein dreistöckiges Parkhaus werde auf dem Areal geplant.

Als "Strategie für die kommenden Jahre" stellte Bayerstorfer die ambitionierten Pläne vor. Ausgelöst durch die Pandemie soll auch dauerhaft die Kapazität der Intensivstation erhöht bleiben. Dazu wurden unter anderen drei neue Beatmungsgeräte angeschafft.

Auch räumlich wurde die Intensivstation erweitert. Der bisherige Eingriffsraum für das ambulante Operieren wurde nun zu einem Intensivzimmer umfunktioniert, um dort Beatmungen durchführen zu können.

Ebenso wurde pandemiebedingt die Notaufnahme erweitert. Gegenüber dem Empfang der Notaufnahme wurden die bisherigen chirurgischen Ambulanzen ausgelagert und zu Räumlichkeiten für die Notaufnahme umfunktioniert. Die chirurgischen Ambulanzen sind derzeit provisorisch in den Räumlichkeiten der Patientenaufnahme im Erdgeschoss sowie in den ehemaligen Schulräumen im Gartengeschoss untergebracht. Die Ambulanzen sollen nach derzeitigem Planungsstand in den jeweiligen Schulräumen im Gartengeschoss etabliert werden.

Die Schmerztagesklinik, die sich derzeit noch im dritten Stock in Nachbarschaft zur viszeralchirurgischen Station befindet, soll aus diesem Bereich ausziehen und im Gartengeschoss oder in einem Erweiterungsbau anschließend an das Bettenhaus untergebracht werden.

Auch die derzeit mit zehn Plätzen ausgestattete Dialyse soll ausgebaut werden. Mit zehn Plätzen sei sie zu klein, um den Landkreis vollumfänglich zu versorgen. Um die dafür vorgesehenen mindestens 24 Dialyseplätze baulich unterzubringen, sind verschiedene Alternativen in Planung.

Weiterhin ist geplant, eine Strahlentherapie auf dem Gelände des Klinikums Erding zu errichten. Diese ambulante Einrichtung würde eine wohnortnahe strahlentherapeutische Versorgung ermöglichen und die operativ-stationäre Behandlung von Krebspatienten im ambulanten Bereich wohnortnah für die Landkreisbevölkerung ergänzen. Ebenso ist geplant, dass im Gebäude der Strahlentherapie eine onkologische Praxis mit etabliert wird. Diese onkologische Praxis befindet sich derzeit in den Räumlichkeiten des Personalwohngebäudes.

Ein Anbau ist ein Teil der Planungen, das Klinikum zukunftsfähig baulich zu ertüchtigen. Dieses Großprojekt, das laut Bayerstorfer Investitionssummen in Höhe von rund 35 Millionen Euro nach sich zieht, würde folgende Bereiche schwerpunktmäßig baulich erneuern: die OP-Abteilung perspektivisch mit sechs Sälen, wie jetzt, was die Anzahl der Säle anbelangt, jedoch mit einem Hybrid-OP und einem OP für Robotik mit ausreichend Platz. Auch die Notaufaufnahme soll vollkommen neu strukturiert werden. Unter anderem soll danach auch eine Räumlichkeit für ein CT direkt in der Notaufnahme vorhanden sein. In direkter Anbindung zu diesem CT-Raum soll es dann zwei Schockräume (chirurgisch, internistisch) geben. Die Flächen der Notaufnahme werden deutlich erweitert und je nach Verortung eine direkte Anbindung an das Bettenhaus etabliert werden.

Durch die baulichen Erweiterungen der Flächen sollen unter anderem auch ausreichend Räumlichkeiten für pflegerisches und ärztliches Personal beschaffen werden. Hier herrsche derzeit im Klinikgebäude ein großer Mangel, so dass beispielsweise Bereitschaftszimmer der OP-Pflege und der Anästhesie-Pflege seit Jahren in das Personalwohngebäude ausgelagert seien. Ebenso nutze die Verwaltung nach wie vor Räumlichkeiten im Personalwohngebäude. Auch diese sollen zukünftig im Klinikum wieder einen Platz finden. Es werde angestrebt für diese Baumaßnahme möglichst viel an sogenannten förderfähigen Flächen zu generieren, um die Belastung des Landkreises an dieser Stelle so gering wie möglich zu halten.

© SZ vom 21.12.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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