Umdenken gefordert:Abkehr vom englischen Rasen

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Landkreis will Blühflächen in Privatgärten unterstützen

Die CSU-Kreistagsfraktion punktet derzeit mit grünen Themen: Im Ausschuss für Struktur, Verkehr und Umwelt hat sie neben einem Antrag zum Schutz von Kiebitzen auch einen weiteren gestellt, wie man mit relativ einfachen Mitteln einen Beitrag gegen das Insektensterben leisten kann. Die Untere Naturschutzbehörde im Landratsamt soll künftig auch Privatpersonen und Gemeinden beraten, wie sie zusätzliche Blühflächen anlegen können.

Die CSU geht davon aus, dass viele private Gartenbesitzer anlässlich des Insektensterbens bereit wären, einen Teil ihres "englischen Rasens" umzugraben und dort artenreiche Blumenwiesen anzulegen, um Schmetterlingen, Hummeln und Bienen beim Überleben zu helfen. Die Kreisfachberatung soll dabei mithelfen und regelmäßig Informationen zur Auswahl insektenfreundlicher Pflanzen für Balkon, Terrasse und Grünflächen weiter geben. In dem Antrag schreibt die CSU von sogenannten Eh-da-Flächen im innerörtlichen Siedlungsbereich, die für eine ökologische Optimierung geeignet sind: "Vielfach benötigen Kommunen und andere Eigentümer hierzu Informationen zur Umgestaltung dieser Flächen." Ausdrücklich wird dabei unterschieden, dass diese Beratung nicht für landwirtschaftliche Flächen gedacht sei, denn das falle in die Zuständigkeit des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, die solche Maßnahmen mit verschiedenen Kulturlandschaftsprogrammen aufwerten und fördern können. Stattdessen sollte durch eine umfangreiche Beratung zur Anlage von zusätzlichen Blühflächen geworben und Informationsveranstaltungen durchgeführt werden. Darüber hinaus soll die Untere Naturschutzbehörde mit der Kreisfachberatung Flyer und Infomaterial weitergeben, Presseveröffentlichungen zu diesem Thema verfassen und die "Eh da"-Flächen bei einer Bürgermeisterdienstbesprechung thematisieren. "Die Abkehr vom englischen Rasen hin zur artenreichen Blumenwiese in Privatgärten ist ein hochaktuelles Thema", so die CSU-Kreistagsfraktion. "Wir wollen dabei aber nicht selber als Samenhandlung auftreten", sagte Landrat Martin Bayerstorfer (CSU). Der Antrag wurde einstimmig angenommen.

© SZ vom 20.09.2018 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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