Thomas Lindinger:Vom Puck zum Pult

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Amtsgerichtsdirektorin Ingrid Kaps freut sich über den neuen Kollegen Thomas Lindinger aus Landshut. (Foto: Stephan Görlich)

Neuer Richter am Amtsgericht Erding

Thomas Lindinger verstärkt als neuer Richter das Amtsgericht Erding. Er ist Nachfolger von Sabine Mittlmaier, die ans Oberlandesgericht München wechselte. Lindinger ist Betreuungsrichter und als weiterer aufsichtsführender Richter in der Verwaltung tätig.

Der 48-Jährige stammt aus Landshut und hat als Profi in der Eishockeybundesliga gespielt, bevor er sein Jurastudium begonnen hat. Das war mit 17, in einer Mannschaft mit der Eishockeylegende Erich Kühnhackl. Er hat dann in Regensburg studiert und sein Examen gemacht. Nach einem kurzen Intermezzo in einer Münchner Großkanzlei ging er zur bayerischen Justiz; erst zur Staatsanwaltschaft Landshut, dann als Richter am Amtsgericht Landshut.

Sein nächster beruflicher Schritt führte ihn in das IT-Servicezentrum der bayerischen Justiz. Er wurde mit der Leitung der Softwareunterstützung für Familien-, Betreuungs- und Nachlassgerichte betraut und trug dabei die Gesamtverantwortung. Er war Projektmanager der elektronischen Akte in der bayerischen Justiz und gesamtverantwortlich für die bayerischen E-Justice. Zwölf Jahre, von 2007 bis 2019, hat er sich mit der juristischen IT beschäftigt und dann war es sein Wunsch, wieder in die Praxis zu wechseln. Als am Amtsgericht Erding eine Stelle verfügbar war, die der eines Richters am Oberlandesgerichts entspricht, hat er sich für Erding beworben. Unter anderem wird er hier die Aufsicht über die Gerichtsvollzieher haben und bei Beschwerden mitarbeiten. Lindinger ist seit 24 Jahren verheiratet, hat zwei Töchter und treibt in seiner Freizeit gerne Sport. Außerdem hat er sich einen Freundeskreis aus seinen Profi-Eishockeytagen erhalten. Bei diesem Stammtisch trifft er ehemalige Nationalspieler und Bundestrainer.

Ingrid Kaps, die Direktorin des Amtsgerichts Erding, freut sich über die IT-Vergangenheit ihres neuen Kollegen. Seine Erfahrungen sollen sich als nützlich erweisen, wenn künftig in den Gerichtssälen Videokonferenzanlagen installiert werden, um beispielsweise Zeugen zu vernehmen, die ansonsten eine längere Anreise hätten. Die Ausstattungen als elektronische Gerichtssäle sollen im Zuge der Umbaumaßnahmen erfolgen, die Kaps plant. "Sie müssen so ausgestattet werden, dass man papierlos verhandeln kann." Diese Umbaumaßnahmen schließen auch die Errichtung eines vierten Sitzungssaals mit ein, wo sich jetzt noch die Nachlassabteilung befindet. Diese soll in noch anzumietende Räume ausgelagert werden. Außerdem will Kaps auch den Eingangsbereich umbauen. Die Sicherheitsschleuse soll vorgelagert werden, so dass man nur dann ins Gebäude kommt, wenn man die Schleuse auch passiert hat. Ferner soll im Zuge dieses Umbaus auch ein behindertengerechter Zugang entstehen, anstatt des bisherigen Sitzlifts. Wann die Maßnahmen beginnen, stehe noch nicht fest, man verhandele erst einmal über die Kosten.

© SZ vom 29.06.2019 / tdr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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