Teure Entsorgung:Kontaminierte Baustelle

Lesezeit: 2 min

Schutt und Asphalt im Aushub des FC Langengeisling

Von Philipp Schmitt, Erding

Eine "unangenehme Nachricht" hat Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) im Planungs- und Bauausschuss präsentiert: Untersuchungen des Aushubs vom städtischen Grundstück aus Langengeisling haben im Labor ergeben, dass der Boden dort beim Bau des inzwischen abgerissenen alten Clubhauses vor Jahrzehnten mit Bauschutt und Asphalt diverser Baustellen offenbar so stark kontaminiert wurde, dass die dort kürzlich ausgehobenen und zwischengelagerten 1100 Tonnen nun entsorgt werden müssen. Das kostet die Stadt viel Geld, denn für den Transport zur Deponie und für die Entsorgung nannte Gotz einen bislang in den Planungen nicht vorgesehenen Betrag von 90 000 Euro: "Es handelt sich um beachtliche Mengen, der Aufwand für die Entsorgung ist erheblich", sagte der Oberbürgermeister dazu.

Eine ursprünglich geplante Verwertung des Aushubs auf der Baustelle des FC sei nach dem Ergebnis der Untersuchung der Bodenproben nicht mehr denkbar. Nach der einstimmig erfolgten Zustimmung des Planungs- und Bauausschusses zur teuren Entsorgung soll der aufgehäufte Bodenaushub aus Langengeisling so schnell wie möglich zu einer geeigneten Deponie transportiert werden. Die weiteren Bauarbeiten am neuen Vereinsheim des FC, das in einem Jahr eröffnet werden soll, sollten dadurch möglichst nicht gestört oder verzögert werden, hieß es.

FW-Stadträtin Johanna Heindl hatte noch eine heikle Nachfrage, nämlich ob auch auf dem weiteren Sportgelände abseits von der Baustelle und vom Clubhaus früher kontaminiertes Material im Boden verwendet worden sein könnte und ob dazu von der Stadt Bodenproben geplant seien. Gotz entgegnete, dass es keinerlei Hinweise auf einen verunreinigten Boden außerhalb des Vereinsheim-Standorts auf dem Sportgelände in Langengeisling gibt. Weitere Bodenproben würden dort deshalb dort nicht genommen und untersucht. Ältere Bürger aus Langengeisling, die sich noch an den Bau des alten Fußballclub-Hauses 1953 erinnern können, hätten bislang im Rathaus von keinen weiteren "Asphaltgeschichten" und potenziellen Problemen auf dem Areal berichtet, erklärte der Oberbürgermeister. "Wir sind aber auch keine Propheten", fügte darüber hinaus der Erdinger Stadtbaumeister im Hinblick auf weitere potentielle Altlasten im Boden an, weitere Untersuchungen außerhalb des neuen Vereinsheims seien aber nicht erforderlich. Die Planungs- und Bauausschuss-Mitglieder nahmen den Sachverhalt einstimmig zur Kenntnis und stimmten der von Gotz vorgeschlagenen Entsorgung der ausgebaggerten Erde auf Kosten der Stadt Erding zu. Die erforderlichen finanziellen Mittel werden im Haushalt eingeplant. Nach Abschluss der Entsorgungsmaßnahmen soll der Planungs- und Bauausschuss informiert werden, wie die Maßnahmen verlaufen sind.

Die Stadt Erding unterstützt den FC Langengeisling bei seinem Großprojekt. Gebaut wird ein etwa 2,5 Millionen Euro teurer moderner Neubau mit Umkleidekabinen, neuen Duschen und weiteren Räumen. Die Stadt will sich mit 1,85 Million Euro an allen Baumaßnahmen für den sportlichen Bereich beteiligen und gewährt dem Verein ein zinsloses Darlehen. Das neue Vereinsheim soll im September 2019 fertig sein.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: