Symbolischer Scheck:Sterbehaus in Erding geplant

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Staatssekretär Bernd Sibler (Mitte) überreichte dem Vorsitzenden Johannes Scholler und Christine Unangst vom Hospizverein einen Scheck. (Foto: Renate Schmidt)

Der Hospizverein Erding bekommt 500 Euro von Staatssekretär Bernd Sibler und lässt Vergrößerungsvorhaben durchklingen

Von Veronika Wulf, Erding

Staatssekretär Bernd Sibler (CSU) hat dem Christophorus Hospizverein Erding am Donnerstag eine Spende von 500 Euro überreicht. Die Summe hatte er für eine Rede in Erding als Honorar erhalten und spendete sie nun auf Empfehlung von Staatsministerin Ulrike Scharf (CSU) an den Hospizverein. Bei der Übergabe in Erding sprach der Verein, der Sterbende und Trauernde ambulant begleitet, außerdem von einem geplanten, stationären Hospiz in Erding.

"Überrascht" sei Sibler gewesen, dass er ein Honorar bekommen habe für seine Festrede im November 2016 bei der Verleihung des Kulturpreises, den der Landkreis Erding jährlich vergibt. "Also dachte ich, das spende ich jetzt", sagte Sibler bei seinem Besuch in Erding. Ministerin Scharf habe ihm den Hospizverein vorgeschlagen gehabt, da dieser "eine sehr gute Einrichtung" sei, wie Sibler wiedergab. In einem 45-minütigen Gespräch berichteten Vereinsvorsitzender Johannes Schollen und weitere Aktive von ihrer Arbeit, ehe Sibler den symbolischen Scheck überreichte. "500 Euro sind zwar nicht viel, aber ein kleines Signal, durch das sich vielleicht auch andere ermutigt fühlen, zu spenden."

Der Verein könne das Geld sehr gut gebrauchen, sagte Vorstandsmitglied Christine Unangst, da er sich neben Mitgliedsbeiträgen und Zuschüssen der Krankenkassen von Spenden finanziert. Vor 23 Jahren wurde er in Erding gegründet. Seither besuchen eheramtliche Hospizbegleiter Sterbende und Angehörige bei sich Zuhause, im Krankenhaus oder Altenheim, informieren über die Patientenverfügung und beraten palliativ, in Zusammenarbeit mit dem Palliativ-Team Erding. 42 ehrenamtliche Begleiter, davon fünf Männer, sind im Moment im Hospizverein aktiv, weitere werden gesucht. Außerdem bietet der Verein ein Trauercafé an, eine Trauergruppe und Einzelgespräche für Personen, die jemanden verloren haben. Auf Siblers Frage, ob der Verein auch ein Hospiz, also ein Sterbehaus mit Betten, habe, antwortete Unangst: "Noch nicht." Die Planungen seien weit fortgeschritten. Mehr wolle man aber noch nicht sagen.

© SZ vom 17.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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