Der Start ins diesjährige Weihnachtsgeschäft ist geglückt, so sieht es zumindest der Erdinger Einzelhandel. Zwar liefen die Geschäfte am ersten Samstag noch etwas verhalten, der erste Advent kam für viele dann wohl doch etwas überraschend, wie einige Ladeninhaber vermuten. "So früh denken noch wenige an Weihnachtsgeschenke", sagt die Verkäuferin Alexandra Weber-Plößl aus der Parfümerie Howerka. Trend sei eher, kurz vor Weihnachten alles zu besorgen. Mit dem zweiten Adventswochenende ist das Weihnachtsgeschäft nun aber richtig auf Touren gekommen.
Bis Weihnachten rechnet der Einzelhandel nun mit viel Arbeit. Grund zur Klage sei dies aber nicht. "Stressig wollen wir es nicht nennen, wir freuen uns ja, wenn die Leute gerne bei uns einkaufen", sagt Weber Plößl. An jedem der Adventssamstage müssten alle Angestellten der Parfumerie arbeiten. Und auch in der Buchhandlung Bucherding werden die Mitarbeiter früh vorbereitet: "Wir machen die Arbeitspläne für Weihnachten jedes Jahr schon sehr früh, damit alle bereit sind, wenn es ernst wird", sagt Markus Betz, Geschäftsführer der Buchhandlung.
Das Modehaus Kraus hat für die Belastungsspitzen in ihrem Geschäft flexible Mitarbeiter, die an Weihnachten zum Einsatz kommen. Die Mitarbeiter würden gebraucht, um die Kunden zu beraten, sagt Geschäftsführer Wolfgang Kraus: "Denn bei guter Beratung wollen die Kunden im Januar auch weniger umtauschen."
Am Heiligen Abend, 24. Dezember, ist im Modehaus dann schon eher ruhiger: "Natürlich gibt es immer ein paar Menschen, die hektisch noch einen Gutschein kaufen", sagt Kraus. "Aber die meisten Leute, die an dem Tag bei uns einkaufen, suchen noch etwas für sich selbst zum Anziehen." Im Modehaus Kraus ist der Umsatz aber schon an den ersten beiden Adventssamstagen gestiegen. Als Grund dafür sieht Kraus den Erdinger Christkindlmarkt und die Eiszeit: "Man merkt, wie die Stadt im Winter lebt. Es zieht die Leute auf den Weihnachtsmarkt, und davon profitieren die anliegenden Geschäfte." Viele würden wegen des kalten Wetters gerne Strickmode kaufen, sagt Kraus. Aber auch Gutscheine seien gefragt, da könne man nur wenig falsch machen. Kraus ist sehr zufrieden mit dem diesjährigen Weihnachtsgeschäft, wie er sagt, und optimistisch gestimmt: "Ich denke, dass es auch weiterhin so gut laufen wird." Das hofft auch Dieter Gerlspeck, Inhaber des gleichnamigen Sportgeschäfts, denn der vergangene Samstag am zweiten Adventswochenende sei bei ihm schon besser gelaufen als im Jahr zuvor. Auch der Buchladen Bucherding ist in der Adventszeit so gut besucht wie viele anderen Geschäfte in der Erdinger Altstadt. "Bücher sind immer noch beliebter als nur ein Gutschein", so Betz. Regionalromane seinen in diesem Advent besonders begehrt bei den Kunden. Aber auch die Bücher der aktuellen Bestsellerlisten würden "rauf und runter gekauft", sagt er.
Im Spielwarengeschäft Rofu Kinderland in Aufhausen setzen die Kunden bislang auf Altbewährtes, wie die Geschäftsführerin Sigrid Hilbig bestätigt: "Lego, Playmobil und Puppen werden immer wieder gern gekauft." Auch im Kinderspielzeuggeschäft nimmt der Weihnachtsstress stetig zu, allerdings wird es für die Mitarbeiter am Heiligen Abend ähnlich wie im Modehaus Kraus ruhiger: "Viele Sachen sind dann nämlich schon ausverkauft."
Klassiker gibt es auch in anderen Sparten, zum Beispiel bei den Düfte und in der Kosmetik: "Wir haben Kunden, die ihrer Frau jedes Jahr das selbe schenken," sagt Weber-Plößl. Ein bekanntes Bespiel sei das Parfum Nummer 5 von Chanel. Gutscheine für Beauty-Behandlungen und Neuheiten seien aber auch beliebt, sagt sie.
Obwohl das Weihnachtsgeschäft in Erding gut zu laufen scheint, haben viele trotzdem mit der Konkurrenz im Internet zu kämpfen: "Man merkt seit einigen Jahren, dass viele potenzielle Kunden lieber im Internet kaufen", so Hilbig. "Zu Weihnachten spüren wir es am meisten, schließlich haben wir da den größten Umsatz." Doch noch können viele Onlineshops mit dem spontanen Kauf in den Läden nicht mithalten. Schließlich kann man in den Erdinger Geschäften sogar am 24. Dezember noch spontan etwas einkaufen.