Stiftung baut Hospiz in Erding:Erding bekommt ein Hospiz

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Freisinger Ehepaar Folger gründet mit seiner Tochter eine Stiftung, die das Haus am Sternweg bauen wird

Von Antonia Steiger, Erding

In Erding entsteht in naher Zukunft ein stationäres Hospiz, das bestätigt OB Max Gotz (CSU). Es sei ein Projekt, dessen Zustandekommen ihn ganz besonders freue. Errichtet wird das Hospiz mit zwölf Plätzen am Sternweg östlich der B 388-Ostumfahrung auf einem Grundstück, das der vor einigen Jahren verstorbene Karl Käser der Stadt überlassen hatte. Die Stadt Erding überlässt das Grundstück im Erbbaurecht der MWS-Stiftung, die kürzlich von dem Freisinger Ehepaar Marianne und Werner Folger und ihrer Tochter Sofia gegründet wurde. Werner Folger wird den Bau des Hauses aus seinem eigenen Vermögen finanzieren. Ein Hospiz sei "das Schönste, was wir noch machen können", darin seien sich er und seine Frau schon seit Jahren einig. Sie sind beide schon lange sozial engagiert.

Die Oberbürgermeister und Landräte aus Erding und Freising haben das Projekt über eine Zeitlang gemeinsam vorangetrieben, wie Freisings OB Tobias Eschenbacher bestätigt. Mit Stolz spricht er von dem "außerordentlich tollen Engagement" des Freisinger Ehepaares Folger. Ein solches Projekt könne man "nur gemeinsam" stemmen, betonte er. Dass das Hospiz in Erding und nicht in Freising gebaut wird, liege daran, dass Erding das passende Grundstück habe. Auch Folger sieht darin kein Problem. Er rühmt das Engagement des Erdinger OB Gotz in den höchsten Tönen. Gotz habe das Projekt vorangetrieben "und uns sehr unterstützt". Die Stadt Erding ist in dem Bebauungsplanverfahren auch schon weit vorangekommen, so dass alles nun ganz schnell gehen könnte.

Im Dezember oder Januar soll der Stadtrat den Bebauungsplan als Satzung beschließen. Informiert ist er ohnehin, wie Gotz sagt. "Der Stadtrat war immer eingebunden." Für das Frühjahr rechnet Folger mit der Baugenehmigung, in der ersten Hälfte des kommenden Jahres möchte Gotz den ersten Spatenstich tätigen. Wichtig ist zudem, dass die Stadt die Erschließung bereits geregelt hat. Mehrere Nachbarn haben Teile ihres Grundes abgegeben, damit eine Zufahrtsstraße zum Hospiz gebaut werden kann, barrierefrei und gut beleuchtet. Ohne dieses Entgegenkommen hätte die Stadt keine Chance gehabt, diese wichtige Einrichtung zu bauen.

Eingebunden in dem Verfahren waren laut Gotz auch die beiden Hospizvereine. Die Stiftungsgründerin Marianne Folger ist seit Februar 2015 auch Vorsitzende des Freisinger Hospizvereines. 17 Jahre hat Marianne Folger als Hospizbegleiterin selbst kranke Menschen in ihren letzten Tagen betreut, heute übernimmt sie vor allem organisatorische Aufgaben. Ihre Expertise ist dann auch gefragt, wie Werner Folger sagt, wenn eine Betreibergesellschaft gegründet und das Personal gefunden werden muss. Verantwortliche aus den Hospizbewegungen beider Landkreise sind laut Gotz dabei eingebunden. Die MWS-Stiftung hat auch den Architekten ausgesucht, dessen Entwurf Grundlage des Genehmigungsverfahren ist. "Das Haus liegt wunderbar", sagt Gotz. "Ruhig und mit einem schönen Blick über die Stadt." Folger sieht das auch so.

Eine wichtige Hürde ist ebenfalls bereits genommen: die Genehmigung der Kassen. Die Kassen werden jedoch nur einen Teil der Kosten übernehmen, wie Folger erläutert. Deswegen sei das Hospiz auf Spenden angewiesen. Es gebe bereits Ideen, wie auch die Kommunen eingebunden werden können.

© SZ vom 30.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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