Kommentar:Präzise geplantes Komplott

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Die seit Monaten laufende Verleumdungs-Kampagne gegen Karl-Heinz Figl - sie hat letztlich ihren Erfolg gehabt

Von Florian Tempel

Die seit Monaten laufende Verleumdungs-Kampagne gegen den Geschäftsführer des Stadtwerke Dorfen, Karl-Heinz Figl, hat letztlich ihren Erfolg gehabt. Dabei haben sich keine der vielen, öffentlich ausgewalzten Anschuldigungen jemals bestätigt. An all den Geschichten, die Figl als machtbesessenen, unverschämten, gierigen und erpresserischen Menschen darstellten, war nie etwas dran. Allein die stete Wiederholung böser Beschuldigungen reichte am Ende aus.

Nachdem die ersten Anläufe noch ins Leere gegangen waren, war der finale Abschuss im Stadtrat ein offenbar präzise durchdachtes Komplott, gegen das es keine Verteidigungsmöglichkeit mehr gab. Seit Dezember vergangenen Jahres war im Aufsichtsrat an einem neuen Fünfjahresvertrag für Figl gearbeitet und gefeilt worden. Am Ende durfte der Aufsichtsratsvorsitzende Günther Drobilitsch davon ausgehen, dass alles in trockenen Tüchern war. Der gesamte Aufsichtsrat hatte einstimmig einen neuen Vertrag für Figl gut geheißen. Die Stadtverwaltung hatte ihn geprüft, Bürgermeister Heinz Grundner ihn auf die Tagesordnung gesetzt. Ohne jedes Anzeichen, dass er nicht beschlossen werden würde. Was einen fassungslos macht, ist nicht so sehr die dennoch erfolgte Ablehnung. Das Unglaubliche ist, dass nicht ein einziger der vier Aufsichtsratsmitglieder, die am Vertrag für Figl mitgearbeitet und ihn schon beschlossen hatten, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne ein einziges Wort der Erklärung, dann doch gegen ihn stimmten.

Natürlich kann man seine Meinung ändern. Doch man muss dann von einem Stadtrat erwarten können, dass er klar macht, was ihn dazu bewogen hat. Es ist ja nicht so, dass der Kern der Demokratie darin besteht, bei einer Abstimmung die Hand zu heben. Wesentlich ist, dass die Gründe für ein Abstimmungsverhalten offengelegt werden. So aber, wie das im Dorfener Stadtrat gelaufen ist, bleibt nur eine Schlussfolgerung: Der letzte Akt war ein eiskaltes Komplott.

© SZ vom 08.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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