Stadtrat Erding:Steuerbefreiung bei Qualifikation

Lesezeit: 1 min

Wer einen Hundeführerschein macht, zahlt keine Hundesteuer

Am Ende ging es ganz schnell. Einstimmig hat der Stadtrat Erding am Dienstagabend beschlossen, die Hundesteuersatzung neu zu erlassen. Dabei gibt es in Zukunft gute Nachrichten für alle Hundebesitzer, die sich und ihre Tiere qualifizieren wollen. Auf Vorschlag der Stadträte Josef Biller (CSU) und Eva Maria Döllel (ÖDP) gilt in Zukunft eine dreijährige Befreiung von der Hundesteuer für Hundehalter, die einen Hundeführerschein nachweisen können.

Es war nötig geworden, die Satzung noch einmal zu erlassen, nachdem die Erdinger Rathausbeamten im Dezember letzten Jahres auf einen Fehler in der Satzung gestoßen waren. Dadurch wäre eine Vergünstigung für das Halten von Hunden in Weilern abgeschafft worden. Zwischenzeitlich war erwogen worden, die Hundesteuer in der Großen Kreisstadt vollständig abzuschaffen. Daraus wird nun nichts. Mit dem neuen Beschluss sei nun "dem Rechnung getragen, was Intention war" sagte OB Max Gotz (CSU). Gotz ist bei dem Thema Hundesteuer vor allem der "ordnungspolitische Ansatz" wichtig. Etwa, dass die Stadt durch die Beibehaltung der Hundesteuer auch beim Thema aggressiver Kampfhunde den Überblick behält.

Mit dem Hundeführerschein ist auch die Hoffnung verbunden, dass durch besser qualifizierte Halter und Tiere Gefahren im Alltag verringert werden. Stadtrat Thomas Schreder (CSU), zugleich Vorsitzender des Kreisjagdverbandes, zeigte sich sehr erfreut über die Hundeführerschein-Entscheidung; "Wenn ich meinen Hund im Griff hab, dann hab ich die Möglichkeit Schaden von anderen abzuwenden." Eine Idee hinter der dreijährigen Steuerbefreiung sei auch, sagte der Erdinger OB im Stadtrat, dass sich die "Hundeführerausbildung refinanziert".

Aktuell beträgt die Hundesteuer in der Stadt Erding für den ersten Hund jährlich 35 Euro. Mit der Entscheidung für eine dreijährige Befreiung von der Hundesteuer werden Halter also um insgesamt gut 100 Euro entlastet. Zweifel daran, ob ein Hundeführerschein sinnvoll sei, meldete vor der Abstimmung im Stadtrat einzig Hans Egger (Erding Jetzt) an. Egger kritisierte, dass durch die Ausstellung von Hundesteuerbescheiden neue Verwaltungskosten auf die Kommune zukämen. OB Gotz konterte das lapidar mit den Worten: "Die öffentliche Hand ist kein Shareholder-Value-Unternehmen". Am Ende stimmte auch Egger zu.

© SZ vom 02.03.2018 / Jord - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: