Staatliche Ehrung:Kulturelle Bewahrer

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Anni und Anton Daumoser und Robert Koller erhalten die Denkmalschutzmedaille 2019

Von Gerhard Wilhelm, Erding

25 Persönlichkeiten und Institutionen erhielten jüngst in der Alten Münze in München die Denkmalschutzmedaille 2019 für ihr herausragendes Engagement um die Denkmalpflege. Darunter Anni und Anton Daumoser aus Sankt Wolfgang und Rudolf Koller aus Bockhorn. Gewürdigt wird mit dem Preis, wer sich für den Erhalt von Denkmälern besonders verdient gemacht hat: Familien, Vereine, Dorfgemeinschaften, Heimatpfleger und Stiftungen haben Gebäude - vom Stadel bis zum Schloss - instandgesetzt, Bodendenkmäler erfasst und geschützt, und ihre Begeisterung für die Denkmalpflege weitergegeben. Dafür sprach Staatsminister Bernd Sibler ihnen Dank und Anerkennung aus: "Sie helfen mit, Kultur lebendig zu halten, Baudenkmäler mit Leben zu füllen und Bodendenkmäler vor dem Vergessen zu bewahren. Ich danke Ihnen für Ihren außerordentlichen Einsatz für die bayerische Denkmalpflege."

Anni und Anton Daumoser erhielten die Denkmalschutzmedaille. Auf dem Foto sind von links nach rechts Kunstminister Bernd Sibler, Familie Daumoser und Generalkonservator Mathias Pfeil zu sehen. (Foto: Robert Haas)

Anni und Anton Daumoser wurden für die Instandsetzung und Umbau eines Wohnstallhauses in Sankt Wolfgang-Zwickl ausgezeichnet. Das Wohnstallhaus der Daumosers ist eines der ältesten Gebäude im Landkreis Erding. Dendrochronologisch, das heißt per Holzaltersbestimmung, konnte das Jahr 1580 als Baujahr

des Hauses ermittelt werden, wie es in der Laudatio heißt. Ehe Anni und Anton Daumoser sich des Anwesens annahmen, seien nur noch die absolut notwendigen Maßnahmen ausgeführt worden. Die Folge: Die Außenmauer des Stalls neigte sich bedenklich, das Dach war teilweise eingestürzt. Mit "großem Einsatz und viel Herzblut" haben sie das Wohnstallhaus während der zweijährigen Instandsetzung jedoch zu einem Vorzeigeobjekt gemacht. Behutsam seien geschädigte Bauteile ergänz worden, der historische Bestand an Fenstern, Türen, Böden, Wänden und Decken sorgfältig restauriert. "Anni und Anton Daumoser bewiesen dabei größtes Verständnis für die Besonderheiten ihres Denkmals", so die Laudatio. Zumal die statische Instandsetzung eine "gewaltige Aufgabe" gewesen sei.

Zwar nicht gebaut, aber mit seinem großes Wissen über die Region und ihre Bau- und Bodendenkmäler hat Rudolf Koller "herausragende ehrenamtliche Verdienste für die bayerische Denkmalpflege" geleistet. Mehrere Bücher zum Beispiel über "Grabhügel, Keltenschanzen, Wallanlagen" oder die Bau- und Bodendenkmäler der Gemeinde Bockhorn habe er bereits veröffentlicht. Zudem habe er einen Wanderführer zu Grabhügeln im Umland der Stadt Marktheidenfeld verfasst. Neben dieser zeitintensiven Arbeit engagiere sich Rudolf Koller im archäologischen Verein Erding. Als Gründungsmitglied sei er dort seit knapp zehn Jahren tätig. Er organisiert Ausflüge und mehrtägige Reisen, im Rahmen derer er zusätzliche Führungen anbiete. Rudolf Koller selbst fasse sein Engagement als "Bildungsarbeit" zusammen. Ihm sei stets ein großes Anliegen, "Bewusstsein für unser kulturelles Erbe zu schaffen". Dafür erhält Rudolf Koller die Denkmalschutzmedaille.

© SZ vom 01.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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