Sponsoren gesucht:Tierheim bittet um Unterstützung

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Besonders in der Ferienzeit müssen mehr ausgesetzte oder verloren gegangene Hunde und Katzen betreut werden

Von Carolin Fraunhofer, Erding

Die Ferienzeit ist eine Hochphase für alle Tierheime. Die Arbeit wird mehr, die Ausgaben nehmen zu. Der Tierschutzverein im Landkreis Erding sucht nach Sponsoren. "Wir müssen uns erneut an die Öffentlichkeit wenden und um Spenden und Unterstützung bitten", erklärt die Vereinsvorsitzende Marlene Meier.

Die Kosten für den laufenden Betrieb des Tierheims würden steigen, während die Spenden stagnieren, sagt Meier: "Zum größten Teil finanzieren wir uns aus Spenden. Von den Gemeinden bekommen wir nur für Fundtiere einen Zuschuss. Circa 98 Prozent der Fundtiere werden aber eigentlich nach zwei, drei Tagen von ihren Besitzern wieder abgeholt."

Bekanntlich sind die Tierheime besonders in den Ferienzeiten recht voll. Meier erklärt, das liege auch daran, dass die Tierabnahme und Weitervermittlung in und bereits vor der Ferienzeit stagniere. "Das ist natürlich sehr vernünftig von den Leuten, dass sie sich nicht noch ein Tier heim holen, bevor es dann für ein paar Wochen in den Urlaub geht. Für uns ist das trotzdem schlecht, wenn keine Plätze frei werden. Aktuell können wir nur noch Notfälle aufnehmen."

Derzeit befinden sich 189 Tiere im Tierheim bei Kirchasch, die alle Futter, Unterkunft und viele auch tierärztliche Versorgung benötigen. Man brauche regelmäßige finanzielle Zuwendungen, um den Betrieb aufrechterhalten zu können, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins: "Ein Sponsor wäre wirklich super für uns. Wir sind dennoch über jede einzelne Spende dankbar und glücklich, auch über Materialspenden oder ehrenamtliche Helfer."

Aktuell baut der Tierschutzverein Hundegehege mit winterfesten Hütten. Vier sollen insgesamt entstehen, zwei sind bereits fertig. Die Zimmererinnung hat sie gespendet und gebaut. Doch auch die übrigen zwei Hütten könne der Verein nicht selbst finanzieren, sagt Meier. Eine Hütte kostet etwa 7000 Euro.

Für die derzeit 64 Katzen im Tierheim wünscht sich die Vorsitzende ein Außengehege. Besonders im Sommer sei es im Gebäude zu heiß. Bei Temperaturen von 30 Grad und mehr seien die stickigen Räumen ohne Auslauf kaum zumutbar. Aber auch hier fehle das nötige Geld.

Das Jahresbudget des Tierschutzvereins Erding von circa 240 000 Euro würde annähernd komplett ins Tierheim fließen. Das Budget sei schon für die laufenden Kosten sehr knapp. Allein die Arztkosten betrugen im Jahr 2016 laut Angaben des Tierschutzvereins 80 000 Euro.

Meier schätzt, dass etwa zehn Prozent der Tiere in den Ferien hinzugekommen sind. "Ich möchte nicht zu hoch greifen, es ist immer schwierig zu sagen. Besonders bei Fundtieren können wir natürlich nicht nachweisen, ob der Fund in Zusammenhang mit den Ferien steht."

Auch deshalb wäre eine zusätzliche Box für Fundhunde dringend nötig, sagt Meier: "Fast alle Fundhunde werden am nächsten oder übernächsten Tag von ihren Besitzern bei uns gefunden und abgeholt. Besser wäre es, wenn wir die Hunde also direkt separat unterbringen könnten." Nicht alle Tiere verstehen sich und für einen so kurzen Zeitraum würde sich eine Pflegestelle außerhalb des Tierheims kaum lohnen.

Neben Hunden, Katzen, Ziervögel, Nagern und Schildkröten beherbergt das Tierheim Erding auch 84 Wildtiere wie Hasen, Vögel und Eichhörnchen, die allesamt versorgt und betreut werden müssen. "Notfälle werden da auch mal mit nach Hause genommen über Nacht", erzählt Meier. Ohne die vielen Ehrenamtlichen sei das nicht zu stemmen, weshalb das Tierheim Erding dringend auf Unterstützung angewiesen ist.

© SZ vom 07.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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