Spieler bangen um ihren Trainingsplatz:Schwierige Lage

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Tiefer gelegt: Auch künftig bleiben die Tennisplätze der SpVgg Altenerding durch Überschwemmungen gefährdet. (Foto: Renate Schmidt)

Stadt Erding unterstützt Sanierung von Tennisplätzen

Von Antonia Steiger, Erding

Die Tennisspieler der SpVgg Altenerding bangen um ihre Sandplätze: 2013 wurden sich durch das Hochwasser stark ramponiert, jetzt sollen sie grundlegend saniert werden. Aber weil die Plätze in einem Hochwassergebiet liegen und sie höchstwahrscheinlich wieder einmal überschwemmt werden, tut sich die Stadt Erding ein wenig schwer damit, dem Sportverein den üblichen Zuschuss in Höhe von 25 Prozent der Gesamtkosten - in diesem Fall knapp 40 000 Euro - zuzusagen. Doch der Verwaltungs- und Finanzausschuss sprang schließlich über seinen Schatten und stimmte der Förderung zu - auch weil es gar keine Alternative gibt zur Sanierung der Tennisplätze. Wo sonst sollte die SpVgg Altenerding spielen?

Der Vorgang hat etwas Kurioses an sich: Als die Regierung von Oberbayern im Jahr 2016 Beihilfen zur Beseitigung von Hochwasserschäden von 2013 ausgezahlt hat, wollte sie eine Stellungnahme des Wasserwirtschaftsamtes aus dem Jahr 1976 sehen, die der Baugenehmigung angefügt hätte sein sollen. Aber die Stellungnahme ist nicht mehr vorhanden - nirgendwo. Nicht bei der Stadt, nicht beim Verein und nicht beim Wasserwirtschaftsamt. Im Ausschuss konnte man sich den Vorgang nicht erklären, es kristallisierte sich jedoch schnell die Meinung heraus, dass nicht der Verein dafür bestraft werden dürfe. Die Stellungnahme sei bestimmt verloren gegangen, "sonst wären die Tennisplätze ja ein Schwarzbau", sagte Jakob Mittermeier (CSU). Es wurde gemutmaßt, dass sich dieser Verlust in die Zeit der Gemeindegebietsreform im Jahr 1978 ereignet haben könnte, als Erdig, Langengeisling und Altenerding fusionierten.

Dennoch, damit ist es nicht getan. Denn dass die Flächen eines Tages wieder unter Wasser stehen würden, sei vorhersehbar, sagte OB Max Gotz (CSU). Die Sempt stehe dort sehr weit oben, der Weg entlang der Tennisplätze liege nur 30 Zentimeter höher als das Ufer und die Tennisplätze deutlich tiefer. Gotz wies darauf hin, dass auch das Sepp-Brenninger-Stadion und die Semptsporthalle in der Nähe der Tennisplätze im Überschwemmungsgebiet lägen.

Auch weil die Regierung von Oberbayern 2016 die Beihilfe schließlich ausbezahlt hatte, nahm sich der Ausschuss ein Beispiel. Eine Einschränkung gibt es jedoch, bevor losgelegt werden kann: Die Stadt Erding möchte auf eigene Kosten Hinweisen nachgehen, denen zufolge beim Bau der Tennisplätze belastetes Material verwendet wurde. Nun werden erst einmal Bodenproben genommen, das sei man den nachfolgenden Generationen schuldig, sagt Gotz. Sollte sich der Verdacht bestätigen, wird der Ausschuss nochmals über dieses Thema beraten müssen. Er wolle nun aber "kein Schreckgespenst an die Wand malen", sagte Gotz. Im Raum stand dennoch die Frage, wo die Altenerdinger Tennisspieler in einem solchen Fall einen adäquaten Ausgleich für ihre Plätze mitsamt Vereinsheim finden könnten. Eine gute Idee zeichnete sich dieses Mal noch nicht ab.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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