SPD blitzt ab:Keine Mooswände in Erding

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Von Antonia Steiger, Erding

Die SPD ist mit ihrem Ansinnen gescheitert, in Erding Mooswände aufstellen zu lassen, die Feinstaub und Stickoxide aus der Luft hätten filtern sollen. Gegen die Stimmen von Horst Schmidt und Hans Schmidmayer, beide SPD, lehnte der Stadtentwicklungs-, Umwelt- und Verkehrsausschuss diesen Antrag ab. In ihm hieß es, die Verwaltung solle zu prüfen, unter welchen Bedingungen und zu welchen Kosten in Erding "Wände aus Moos zur Luftreinhaltung" aufgestellt werden könnten. Das hat die Rathausverwaltung bereits getan: Christian Famira-Parcsetich, Leiter der Stadtentwicklung, führte aus, dass eine drei Meter lange, ein bis drei Meter tiefe und vier Meter hohe Mooswand die Wirkung von 275 Bäume haben solle und bis zu 240 Tonnen Schadstoffe pro Jahr aufnehmen könne, wissenschaftliche Erkenntnisse gebe es dazu aber nicht. Zudem sei eine Mooswand nur bedingt wirksam, wenn es wie in Erding nur schwach winde. Die Wände müssten auf öffentlichen Flächen entlang von Straßen aufgestellt werden, in der Innenstadt müsse man sich dazu aber mit dem Denkmalschutz absprechen. In den Gewerbegebieten hat die Stadt dagegen keine Flächen entlang der Straßen. Ein Grundmodul kostet 23 500 Euro, dazu kommen Kosten für Transport, Pflege und Wassertank. Das war nicht nur OB Max Gotz (CSU) zu viel Geld, vor allem angesichts der nicht nachgewiesenen Wirksamkeit. Schmidt sagte, er hätte es "faszinierend" gefunden, wenn im Erdinger Moos mit Moos die Luft gereinigt werde. Er hoffe, dass die Idee vielleicht zu einem anderen Zeitpunkt nochmals aufgegriffen werde, zum Beispiel wenn ein neuer Busbahnhof gebaut werde. Gotz wies darauf hin, dass die Stadt für 20 000 Euro "50 wunderschöne Bäume" kaufen könne.

© SZ vom 02.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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