Sparkasse Erding-Dorfen:Solide Bilanz

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Am Ende dieses Vorgangs wird nicht mehr viel von der Bausubstanz übrig sein. Die Sparkasse spricht trotzdem von einer Revitalisierung. (Foto: Renate Schmidt)

Die Bank blickt auf ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2018 zurück. Es läuft so gut, dass man sich für 27 Millionen Euro den Neubau der Hauptgeschäftsstelle leistet

Von Florian Tempel, Erding

"Summa summarum war 2018 ein sehr zufriedenstellendes Geschäftsjahr", sagte Joachim Sommer, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Erding-Dorfen, am Ende der Bilanz-Pressekonferenz. Die Bilanzsumme ist im neunten Jahr in Folge gewachsen und liegt nun bei fast 2,2 Milliarden Euro. In allen Geschäftsbereichen waren Zuwächse zu verzeichnen. Wegen der anhaltend niedrig Zinsen verkleinerte sich zwar der wichtigste Einnahmeposten, der Zinsüberschuss, auf 33,6 Millionen Euro. Der Jahresgewinn sank nach zuletzt vier Millionen Euro auf 2,4 Millionen Euro. Doch in der Summe geht es der Sparkasse, die den Städten Erding und Dorfen sowie dem Landkreis zusammen gehört, so prächtig, dass man sich für 27 Millionen Euro den Bau einer neuen Hauptgeschäftsstelle neben der Stadthalle und dem Landratsamt leisten kann.

Erstmals präsentierte Sommer der Öffentlichkeit drei illustrative Ansichten, wie das neue Gebäude am Alois-Schießl-Platz ungefähr aussehen werde. Sommer erläuterte, dass der Neubau nach dem Entwurf des Erdinger Architekten Werner Rotter ausgeführt werde. Rotter hatte einen von der Sparkasse bereits vor drei Jahren veranstalteten Architektenwettbewerb gewonnen. Sein Entwurf stelle jedoch nur die Basis für eine Überarbeitung durch das Münchner Architekturbüro Ochs und Schmidhuber dar, die mit der Realisierung beauftragt worden sind. Sommer sprach nicht von einem Neubau, sondern blieb konsequent dabei, den weitgehenden Abriss und Neubau des erst 36 Jahre alten Sparkassengebäudes als "Revitalisierung" zu bezeichnen, womit normalerweise die Umgestaltung von bestehender Bausubstanz gemeint ist.

Im Fall der Hauptgeschäftsstelle bleibt von der alten Bausubstanz jedoch kaum etwas übrig. Dass selbst Oberbürgermeister Max Gotz (CSU), der Kraft seines Amtes Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkasse ist, noch Anfang Februar fest davon ausging, dass das Gebäude lediglich entkernt wird, wollte Sommer nicht kommentieren. Er sagte jedoch, über die "Optimierung des Rückbaukonzepts" - womit er wohl den weitgehenden Abriss meinte - "haben wir den Verwaltungsrat erst im Nachgang informiert".

Den 27 Millionen Euro teuren Neubau der Hauptgeschäftsstelle erklärte Sommer als eine aus vielen Gründen notwendige Investition, die "insgesamt sehr wirtschaftlich" und "ein Bekenntnis der Sparkasse und ihrer Träger zu der Region" sei. Das neue Haus werde barrierefrei sein sowie technisch und energetisch auf dem neuesten Stand. Zudem sei der Sparkasse die Nachhaltigkeit des Gebäudes sehr wichtig. Nach dem Rückbau sollen die Rohbauarbeiten Mitte des Jahres beginnen. Die Fertigstellung ist für Ende 2020 geplant.

Ein weiteres Immobilienprojekt, bei dem sich die Sparkasse Erding-Dorfen womöglich beteiligen wird, ist die geplante Neubebauung des Mayr-Wirt-Areals an der Haager Straße in Erding. Eigentümer ist dort die Stadt Erding. Sommer sagte, dass er die Sparkasse als einen "möglicher Partner" der Stadt sehe. Und: "Wir würden uns das auch zutrauen." Man müsse jedoch erst einmal abwarten, was "die Gremien der Stadt" zur Zukunft des Mayr-Wirt-Areals entscheiden.

Bauen und Investitionen liegt auch bei den Kunden der Sparkasse im Trend. Beim Geschäft mit Bausparverträgen gab es 2018 ein "absolutes Rekordergebnis" mit einem Plus von fast 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und einem Gesamtvolumen von 114,5 Millionen Euro, sagte Vorstandsmitglied Ulrich Sengle. Bei den Unternehmens-, Wohnbau- und Konsumentenkrediten verzeichnete die Sparkasse überall Steigerungen. Insgesamt wurden im Jahr 2018 neue Darlehen im Höhe von 246 Millionen Euro zugesagt, ein Fünftel mehr als im Jahr zuvor. Der Verkauf von Wertpapieren stieg im vergangenen Jahr um 25 Prozent auf 28 Millionen Euro.

© SZ vom 10.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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