Sinnflut-Festival:Mit Sicherheit

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Auch die Organisatoren des Musik- und Kultur-Festivals denken darüber nach, ihr Gelände besser zu schützen. Die Stadt Erding verfügt bereits über Betonsperren, die sie schon mehrfach eingesetzt hat

Von Regina Bluhme, Erding

Die Volksfest- und Festivalsaison geht wieder los, und die Besucher freuen sich auf die Festzelte, Buden und Fahrgeschäfte. Doch angesichts der Anschläge im In- und Ausland geht der eine oder andere vielleicht doch mit einem etwas mulmigen Gefühl auf die Festwiese. Die Große Kreisstadt Erding hat schon im vergangenen Jahr beim Herbstfest die Eingänge mit Betonsperren gesichert und wird dies heuer auch wieder tun. Auch die Verantwortlichen des Sinnflut Festivals, das am Freitag, 21. Juli, beginnt und bis Sonntag, 30. Juli, dauert, wollen die Eingänge ebenfalls mit einer Sperre schützen. Auch das Sommflut Festival findet auf dem Erdinger Volksfestplatz statt.

Das Sinnflut Festival mit seinem Kunsthandwerk, den internationalen Essständen und den Konzerten gilt als kleines Tollwood und ging immer ohne Probleme über die Bühne, wie Organisationsteam und Polizei übereinstimmend erklärten. Im Vergleich zu den Herbstfesten gibt kaum Probleme mit betrunkenen Besuchern. Bei einer Besprechung mit dem Ordnungsamt der Stadt Erding und der Polizeiinspektion Erding sei jedoch ein verbesserter Schutz empfohlen worden, das sagt Felix Kraus vom Sinnflut-Veranstaltungsteam. Die drei Haupteingänge sollen mit so einer großen Sperre ausgestattet werden, dass kein größeres Fahrzeug in die Menge rasen könnte, wie dies m Weihnachtsmarkt in Berlin geschehen sei.

Das Team überlege gerade, welcher Schutz angebracht werden solle, fügt Kraus hinzu: In der Diskussion seien Betonsperren, wie sie die Große Kreisstadt Erding seit dem vergangenen Jahr für Großveranstaltungen verwendet. "Wir überlegen aber auch vielleicht Mähdrescher oder ähnliches aufzustellen", so Kraus. Noch sei nichts entschieden, es gebe noch einiges abzuklären, zum Beispiel auch, wie die Rettungswege für die Rettungsdienste freigehalten werden können.

Die Große Kreisstadt Erding hat bereits im vergangenen Jahr drei Betonsperren angeschafft und diese auch beim Herbstfest 2016 an den Eingängen deponiert. Sie sollen künftig neben dem Herbstfest bei weiteren Großveranstaltungen zum Einsatz kommen, auch bei der diesjährigen Gewerbeschau sind sie aufgestellt worden. Ansonsten seien für das diesjährige Herbstfest, das traditionell am letzten Freitag im August beginnt, in diesem Jahr also am 25. August, von Seiten der Stadt Erding, die wie immer mit Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten in Kontakt stehe, "keine besondere Neuerungen vorgesehen", das sagt der Stadt-Pressesprecher Christian Wanninger.

Wie Anton Altmann, Leiter der Polizeiinspektion Erding, mitteilt, setzt die Polizei beim Erdinger Herbstfest wie auch bereits im vergangenen Jahr auf eine erhöhte Polizeipräsenz, sowohl durch Uniformierte als auch durch Beamte in Zivil. Wie viele Kräfte auf dem Gelände unterwegs sein werden, will er nicht sagen. An den Wochenenden könnten kurzfristig auch Verstärkungskräfte angefordert werden. Gut bewährt habe sich laut Altmann auch die die Polizeiwache auf dem Herbstfest, die auch nach Ende des Zeltbetriebs in jeder Nacht noch einige Zeit besetzt bleibe. "Ich denke, die bloße Anwesenheit der Polizei kann schon vor Ort viel abfangen", davon zeigt sich Altmann überzeugt. Bislang habe er auch für die Patrouillen nur positive Rückmeldungen erhalten. "Der Besucher hat ein subjektives Gefühl der Sicherheit, wenn er Polizei vor Ort sieht." Die Leute sollten sich nicht abschrecken lassen und die Feste einfach genießen, das sagt auch Felix Kraus. "Passieren kann immer was, dann darf ich auch nicht mehr in einen Supermarkt gehen." Und falls etwas passiert, dann ist es hoffentlich nichts Schlimmeres als ein Stromausfall, der im Jahr 2011 das gesamte Herbstfestgelände kurzfristig in Dunkelheit versetzt hatte. Pressesprecher Christian Wanninger war damals gerade im Festzelt und erinnert sich an das "ungute Gefühl, wenn man plötzlich im Finsteren sitzt". Erding hat laut Wanninger daraufhin einen zusätzlichen Beleuchtungsmasten angeschafft, der über ein Notstromaggregat niemanden im Dunkeln sitzen lässt.

© SZ vom 16.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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