Der Archäologische Verein Erding bietet in Kooperation mit dem Museum Erding im Rahmen der 1250-Jahrfeier der Gemeinde Langenpreising am Mittwoch, 5. April, einen Vortrag zum Thema ". . . und was war vor 767? Langenpreisings archäologische Spuren aus den Jahrtausenden vor der urkundlichen Ersterwähnung" an. Referent ist Harald Krause vom Museum Erding. Der Vortrag im Schmankerlhof Oberwirt in Langenpreising beginnt um 19.30 Uhr.
Das Gemeindegebiet von Langenpreising stellt laut Verein eine der archäologisch fundreichsten Regionen im gesamten Landkreis dar. Seit Jahrtausenden siedelten hier Menschen aufgrund der fruchtbaren Böden und der zahlreichen Fließgewässer am Rande des Mooses und des ansteigenden Tertiärhügellandes. Von der Stein- über die Bronzezeit bis hin zu den Epochen der Kelten, Römer und Bajuwaren liegen Bodendenkmäler und teils spektakuläre Funde vor. So verwundert es wenig, dass bereits vor mehr als hundert Jahren die ersten archäologischen Entdeckungen getätigt wurden - meist zufällig beim Kiesabbau, Straßen- und Siedlungsbau sowie bei Flussregulierungen.
Neben frühbronzezeitlichen Gräbern konnte zum Beispiel Mitte der 1950er Jahre bei Steingrub eine römische Straßenstation in Ziegelbauweise mit Fußbodenheizung ausgegraben werden. Unweit davon wurden in den Folgejahren keltische und bajuwarische Gräber entdeckt. Seit Einführung der Luftbildarchäologie in den 1970er Jahren kamen zahlreiche neue Fundstellen hinzu: Gräberfelder, Grabhügel, keltische Viereckschanzen, Siedlungen und Abschnitte der überregional bedeutsamen römischen "Isartalstraße".
Hauptaugenmerk des Vortrags liegt auf den Ergebnissen der Ausgrabungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte: keltische Gräber mit reichem Glasschmuck aus Zustorf, ein germanisches Gehöft mit Webhaus aus der Kiesgrube Langenpreising und ein frühmittelalterlicher Großgrabhügel mit Kammergrab und vermutlich adeligen Kinderbestattungen aus dem neuen Gewerbegebiet Strassäcker.