Schüler im Landkreis:Endlich in Ferienstimmung

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Im südlichen Landkreis können 180 Absolventen demnächst mit einem Mittelschulabschluss ins Berufsleben starten

Von Alexandra Vettori, Neufahrn/Eching/Hallbergmoos

Die letzten Prüfungen sind geschrieben, als letzte aller Schülergruppen kommen auch die Mittelschüler langsam in Ferienstimmung. Über 180 Absolventen gab es allein an den drei Mittelschulen im südlichen Landkreis, in Hallbergmoos, Neufahrn und Eching. Darunter waren auch einige junge Asylbewerber, die jetzt mit einem Mittelschulabschluss in die Berufswelt starten können.

Wer eine bayerische Mittelschule besucht, hat dort nach der neunten Klasse zwei Möglichkeiten: Ist die Durchschnittsnote 4,0 und besser, erlangt er den normalen Mittelschulabschluss. Zusätzlich kann man freiwillig den qualifizierenden Abschluss mit zusätzlichen schriftlichen, praktischen und mündlichen Prüfungen ablegen. Wer bei der Gesamtbewertung dann mindestens die Note 3,0 erreicht, hat den Quali in der Tasche. Außerdem können Schüler mit entsprechend guten Noten in den sogenannten M-Klassen die Mittlere Reife erlangen. Nach der Bildung eines Schulverbands aus den Mittelschulen in Neufahrn, Hallbergmoos und Eching vor fünf Jahren gibt es M-Klassen im südlichen Landkreis nur noch an der Neufahrner Einrichtung, dorthin kommen auch die Schüler aus Eching und Hallbergmoos.

Insgesamt traten an der Jo-Mihaly-Mittelschule in Neufahrn in diesem Jahr 60 Neuntklässler an. 48 von ihnen meldeten sich für die Teilnahme am Qualifizierenden Mittelschulabschluss, 30 haben die Prüfungen bestanden. Dazu gab es zwölf externe Prüflinge, sechs von ihnen waren erfolgreich. Zu den Prüfungen zur Mittleren Reife sind in diesem Jahr 28 Schüler angetreten. "Sie alle haben auch bestanden", sagte Rektorin Marietta Hager erfreut, "wir sind sehr stolz und glücklich über diese hervorragenden Ergebnisse. Die Schülerinnen und Schüler, auch die externen Teilnehmer, waren ausgesprochen eifrig in der Vorbereitung."

29 Neuntklässler aus zwei Klassen sind in der Hallbergmooser Mittelschule an den Start für den Qualifizierenden Abschluss gegangen, wie viele es geschafft haben, wollte Schulleiter Rudolf Weichs erst bei der Zeugnisverleihung am Donnerstagabend im Gemeindesaal verraten. Die Hallbergmooser Mittelschule weist mit ihrer Vorbereitungsklasse nach dem 9+2-Modell außerdem eine Besonderheit auf. Dort kann, wer beim Quali eine Durchschnittsnote von 2,5 und besser vorweist, in zwei weiteren Jahren die Mittlere Reife ablegen. 20 junge Menschen haben das in diesem Jahr versucht.

Die Vorbereitungsklassen sind vor allem für Schüler mit Migrationshintergrund gedacht, die zwar gute Noten bekommen, wegen der Sprachschwierigkeiten dafür aber mehr Zeit brauchen. Die Nachfrage, sagt Schulleiter Weichs, ist groß, regelmäßig sind auch Schüler aus anderen Orten und sogar dem Nachbarlandkreis Erding dabei.

Besonders freuen Rudolf Weichs die Leistungen der jungen Flüchtlinge unter seinen Absolventen. Unter den 29 Prüflingen für den Mittelschulabschluss sind auch sechs Jugendliche aus Afghanistan, Somalia und Eritrea, die seit zwei bis drei Jahren in Deutschland leben. "Großer schulischer Fleiß und große schulische Disziplin zeichnen diese jungen Leute fast durchweg aus", lobte Weichs.

Sehr zufrieden ist man auch in der Echinger Mittelschule. Von den 19 Prüflingen, die dort angetreten sind, haben zehn den Quali bestanden. Die Besten waren in diesem Jahr Johanna Brandmeier mit einem Gesamtdurchschnitt von 1,88, Valeria Sandner mit 2,22 und Ümmühan Ucar mit 2,38.

© SZ vom 22.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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