"Schöner Turm: Stadttor - Wahrzeichen - Marke":Wahrzeichen und Marke

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Sonderausstellung zum Internationalen Museumstag

Eine neue Ausstellung und ein der Öffentlichkeit bisher unzugängliches Objekt zeigen die Erdinger Museen am Internationalen Museumstag am kommenden Sonntag, 13. Mai. Während das Museum Erding in der Prielmayerstraße die neue Sonderausstellung "Unser Schöner Turm. Stadttor - Wahrzeichen - Marke" präsentiert, öffnet das Museum Franz Xaver Stahl in der Landshuter Straße 31 zum ersten Mal den privaten Luftschutzkeller der Familie Stahl.

Die Sonderausstellung im Museum Erding zeichnet nicht nur die Geschichte des Schönen Turms nach, sondern auch die Bedeutung des Bauwerks bis in die Gegenwart. Er gilt als das Wahrzeichen der altbayerischen Herzogstadt schlechthin. Das Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler beschreibt den Turm als einen der schönsten Tortürme Südbayerns. Als Teil der wehrhaften Stadtbefestigung wurde erstmals 1403 ein Torturm urkundlich erwähnt und führte seitdem verschiedene Namen: "Oster Tor" und "Landshuter Tor". 1650 ist in den Archivalien erstmals vom Tor "mit dem schönen hochen Thurn" die Rede.

Neben einer architektonischen Zeitreise zur Baugeschichte anhand von historischen Ansichten liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf künstlerischer Darstellung und fotografischer Dokumentation des Erdinger Wahrzeichens. Bis heute ist er die meistfotografierte Sehenswürdigkeit Erdings und wurde auch in der Vergangenheit gerne gezeigt, zum Beispiel als Filmkulisse bei "Quax der Bruchpilot", in der Hauptrolle mit Heinz Rühmann, oder bei den überregional bekannten "Schwedenspielen", aber auch als Propagandakulisse im nationalsozialistischen Deutschland. Die Ausstellung zeigt nie realisierte Umbaupläne des Torturms, unter anderem im Zuge der "autofreundlichen Stadt" der 1960er Jahre und verweist auf die Bedeutung des Schönen Turms als Marke. Er ziert unzählige Postkarten, Teetassen und andere Souvenirs und wird so von ortsansässigen Firmen und Brauereien bewusst als Marke mit hohem Wiedererkennungswert genutzt.

Im Museum Franz Xaver Stahl ist am Sonntag 13. Mai, zum ersten Mal der Weg in den Luftschutzkeller der Familie Stahl geöffnet. Der Kleinstluftschutzbunker ist in seiner Form und Gestaltung in Deutschland einzigartig. Außerdem kann man am Internationalen Museumstag den Künstlergarten mit altem Obstbaumbestand aus den 1950er und 60er Jahren besuchen, für den Tiermaler Franz Xaver Stahl einst seine "Oase der Ruhe". Dort sind bei schönem Wetter gemütliche Sitzgarnituren und Picknickdecken aufgebaut. Das Museum Franz Xaver Stahl ist von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Bei Bedarf werden den gesamten Nachmittag über Führungen durch das Haus angebote.

© SZ vom 07.05.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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