Schneeglatten Fahrbahnen:Morgendliche Rutschpartien

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Der Wintereinbruch führt zu zahlreichen Unfällen mit teils erheblichen Auswirkungen auf den Verkehr

Wer Mittwochfrüh nicht ins Auto steigen musste, hat Glück gehabt. Mit unerwarteter Heftigkeit hatte es nachts in weiten Teilen Bayerns geschneit - mit Folgen für den Verkehr. Um 7 Uhr ereignete sich ein folgenschwerer Unfall auf der Autobahn A 94 zwischen den Anschlussstellen Dorfen und Lengdorf in Richtung München, die Autobahn war stundenlang gesperrt, wie die Verkehrspolizeiinspektion Hohenbrunn mitteilt. Der Verkehr wurden umgeleitet, es kam trotzdem zu langen Staus.

Ein Lastwagen mit Anhänger war auf der schneeglatten Fahrbahn ins Schleudern geraten, wie es im Polizeibericht heißt. Er schlitterte über die gesamte Fahrbahn, rutschte rechts in einen Böschungswall und kam dort zum Stehen. Ein junger Autofahrer aus dem Landkreis Altötting wollte dem außer Kontrolle geratenen Lastwagengespann ausweichen, was ihm jedoch nicht gelang. Er fuhr frontal in das Gespann hinein und blieb dort stehen. Unmittelbar darauf ereignete sich auf gleicher Höhe auf dem linken Fahrstreifen ein weiterer Unfall, bei dem zwei Sattelzüge zusammenstießen: Ein Sattelzugfahrer wollte die Unfallstelle mit geringer Geschwindigkeit passieren, der hinter ihm Fahrende konnte nicht rechtzeitig bremsen und fuhr auf den vor ihm fahrenden Sattelzug auf. Für die Bergungsarbeiten und für die Reinigungsarbeiten musste die Autobahn für etwa vier Stunden komplett gesperrt werden. Der Verkehr wurde an der Anschlussstelle Dorfen ausgeleitet, trotzdem bildete sich ein langer Rückstau. Nachdem die Fahrbahn wieder freigegeben war, kam es zu weiteren Verkehrsbehinderungen, weil mehrere im Stau stehende Fahrzeuge geborgen werden mussten.

Die Polizeiinspektion Dorfen registrierte weitere Verkehrsunfälle, deren Ursache der einsetzende Schneefall gewesen sei, wie sie schreibt. Bei einem Unfall wurde ein Mensch schwer verletzt. In der Nähe von Altbach in der Gemeinde Taufkirchen war ein 19-jähriger Autofahrer mit seinem Wagen vermutlich aufgrund der Glätte und zu hoher Geschwindigkeit in einer lang gezogenen Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und stieß gegen ein gemauertes Trafohäuschen; sein Auto kam etwas weiter entfernt auf dem Dach zum Liegen. Der junge Fahrer war zwar ansprechbar, musste jedoch aus seinem Fahrzeug befreit werden und wurde mit schweren Kopfverletzungen in das Krankenhaus Rechts der Isar gebracht.

Ein weiterer Unfall, zwar ohne verletzte Personen, jedoch mit erheblichen Auswirkungen ereignete sich auf der Staatsstraße 2086 kurz vor Grüntegernbach. Hier kam ein außer dem Fahrer unbesetzter Linienomnibus auf der schneebedeckten und abschüssigen Straße rechts von derselben ab und streifte einen Baum. Er kam wieder zurück auf die Straße, rutschte links von der Fahrbahn und bliebt dort liegen. Weil er zur Hälfte in die Straße ragte, musste sie für mehrere Stunden komplett gesperrt werden. Nur unter dem Einsatz schweren Geräts gelang es, den Bus zu bergen. Am Bus entstand ein Schaden von etwa 40 000 Euro.

Im Dienstbereich der Polizeiinspektion Erding ereigneten sich elf Glätte-Unfälle zwischen 5.30 und 8 Uhr. Fünf Autofahrer kamen ohne Einwirkung anderer von der Straße ab, alles in allem waren 18 Fahrzeuge beteiligt, sieben mussten abgeschleppt werden. Drei Menschen erlitten leichte Verletzungen, eine wurde ins Klinikum Erding gebracht. In zwei Fällen waren die Beteiligte mit Sommerreifen unterwegs.

© SZ vom 08.04.2021 / ts - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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