Rotes Kreuz:Neuorganisation beim Blutspenden

Lesezeit: 2 min

Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes übernimmt die bisherige Arbeit des Münchner Blutspendedienstes. Für die Spender ändert sich fast nichts. Der erste Termin ist in zwei Wochen in der Erdinger Stadthalle

Von Jan-Hendrik Maier, Erding

Die Blutspende im Landkreis Erding liegt künftig in den Händen des Kreisverbands des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK). Für das Erdinger BRK ist es eine Premiere, organisiert er doch zusammen mit dem Blutspendedienst des Roten Kreuzes (BSD) die Aktionen. Die ersten zwei Termine stehen bereits fest: Am Montag, 23. Mai, kann man in der Erdinger Stadthalle und am Dienstag, 31. Mai, im Bürgersaal in Taufkirchen Blut spenden. Für die Spender soll sich die Neuorganisation vorerst nichts ändern.

Bisher war der Blutspendedienst der Städtischen Klinikum München GmbH für die Landkreise rund um die Landeshauptstadt zuständig. Aus finanziellen Gründen haben die Münchner jedoch den Betrieb zum 1. April dieses Jahres eingestellt. "Der Bedarf an Konserven ist in den Klinken aber weiterhin vorhanden", sagt Christian Kohl, Pressesprecher des BSD. Nach Angaben des BRK werden jeden Tag in Bayern etwa 2000 Blutspenden benötigt, doch nur knapp sieben Prozent der Bevölkerung gehe überhaupt zu Spendenaktionen. Nun sind also der Kreisverband und der BSD am Zug.

Die Aufgaben sind klar verteilt. Der Kreisverband klärt einerseits die praktischen Fragen vor Ort, organisiert die notwendigen Räume in den Gemeinden und stimmt sich mit BSD über die Termine ab. Andererseits leiste er mit ehrenamtlichen Helfern eine wichtige Unterstützung für den reibungslosen Ablauf der Spendenaktionen, sagt Danuta Pfanzelt, die Pressesprecherin des Erdinger Roten Kreuzes. Die Sanitätsbereitschaften aus Erding, Dorfen und Isen werden während der Aktionen die ankommenden Spender in der Datenbank registrieren und nach der Abgabe den Imbiss und die kleinen Geschenke verteilen. Den Bärenanteil bewerkstelligen jedoch die mobilen Teams von BSD, da sie die notwendigen Geräte mitbringen und über das Fachwissen verfügen. Etwa sieben bis acht Personen, Ärzte und Blutabnehmer, seien jeweils für einen Termin im Landkreis eingeplant, sagt Kohl.

Bei der Pilotkampagne in Erding am 23. Mai rechnet der BSD mit etwa 240 Spendern, acht Tage später in Taufkirchen mit etwa 170. Dementsprechend stünden 16 und zwölf Plätze zur Verfügung. Weitere Termine sind derzeit noch nicht bekannt, da die gemeinsame Planung erst am Anfang stehe, sagt Pfanzelt. Wie in der Vergangenheit sollen die Menschen langfristig aber nicht nur in den großen Kommunen spenden können, sondern auch in kleineren Orten: "Wir werden die Aktionen wieder über den ganzen Landkreis verteilen."

Das BRK baut mit der Übernahme des Blutspendedienstes in den Landkreisen einen eigenen Pool an Spendern auf. Nicht zuletzt auch, weil man die Daten der bisherigen Unterstützter - dazu zählen Adressen, medizinische Befunde und Laborergebnisse - nicht übernehmen dürfe, sagt Kohl. Der Datenschutz verhindere das. Spender müssten sich aber nicht extra oder vorab beim BSD oder dem Kreisverband registrieren. Die relevanten Informationen werden direkt bei den Aktionen abgefragt und im System gespeichert.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: