Rosen als Geschenk:Den Weg zur Gleichberechtigung fortsetzen

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SPD-Stadträtin Jutta Harrer will am Samstag an einem Info-Stand auf den Weltfrauentag aufmerksam machen

Von Julia Kainz, Erding

Seit 1911 gibt es den Weltfrauentag - seit 1921 am 8. März. International hat er eine große Bedeutung, in vielen Ländern ist er ein gesetzlicher Feiertag, auch in Berlin. Der 8. März steht für den Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen. Auch in Erding wird darauf aufmerksam gemacht, und zwar durch Menschen wie Jutta Harrer (SPD). Die Stadträtin veranstaltet am Samstagvormittag, von 10 bis 12 Uhr, einen Tag nach dem Frauentag, mit Kolleginnen einen Infostand in der Langen Zeile, um über das Thema zu informieren.

Harrer engagiert sich schon lange für die Rechte der Frauen. "Seit Mitte der 90er machen wir schon mit verschiedenen Aktionen auf den Frauentag aufmerksam", erklärt die 64-Jährige. Vor etwa zehn Jahren habe sie begonnen, am Frauentag zusammen mit Kolleginnen einen Infostand in der Langen Zeile aufzustellen, jedes Jahr zu einem anderen Thema. Heuer ist es "100 Jahre Frauenwahlrecht".

"Wir wollen mit den Frauen ins Gespräch kommen", sagt die SPDlerin. Das Ziel sei es, gezielt Frauen zu ermuntern, ihre Rechte wahrzunehmen und dabei zu bleiben auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Besonders junge Frauen möchten sie dazu ermutigen, sich politisch zu engagieren. Denn nach wie vor gebe es "eine ganze Menge", was sich ändern muss, findet die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen.

Gleiche Löhne seien beispielsweise sehr wichtig, ebenso das Thema Erziehung. "Das muss gerecht verteilt werden", sagt Harrer. Und es müssten mehr Frauen in die Parlamente, fordert sie. Frauen hätten zwar "gute Schulabschlüsse und Ausbildungen", in Führungspositionen finde man sie dennoch weniger. Das sei "nach wie vor ein Thema". Gleichzeitig habe man aber auch schon viel erreicht, fügt Harrer hinzu. Forderungen, die "früher abgelehnt wurden" seien heute selbstverständlich, zum Beispiel mehr Schulen und Horte.

Bei dem Infostand seien schon viele "ganz interessante Gespräche" mit Frauen zustande gekommen, sagt Harrer. Oft kämen sie ganz gezielt auf den Stand zu und suchen den Austausch. Jede Frau bekommt am Samstag außerdem eine Rose aus fairem Handel geschenkt. Das habe eine Bedeutung und gehe auf einen Streik amerikanischer Textilarbeiterinnen zurück. Im Jahr 1912 wurde der Slogan "Brot und Rosen" zur Streik-Parole der Arbeiterinnen. Sie forderten gerechten Lohn, wofür das Brot steht, und menschenwürdige Arbeitsbedingungen, die Rosen.

Für die 64-Jährige ist der Weltfrauentag sehr wichtig. Es gehe darum, dass Frauen sich über ihre Gleichheit und Rechte bewusst werden. "Es ist gruselig, wenn der Tag in einen Muttertag oder Valentinstag abgleitet", findet Harrer. "Das ist nicht das Ziel".

© SZ vom 07.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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