Ringschluss-Debatte:Gotz will Druck auf Bahn verstärken

Der bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) unterstützt zwar die Forderung aus Erding, beim Ringschlussbau die S-Bahnen in einem Tunnel bis südlich der Haager Straße verschwinden zu lassen. Allerdings hält er sich vornehm zurück: Die Stadt müsse sich über "die Kostenfrage" mit der Deutschen Bahn einig werden, heißt es noch einmal auf Anfrage aus dem Ministerium. So lange das nicht geklärt sei, "warten wir weiter".

Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) spielt den Ball nun zurück: Der Minister könne durchaus etwas tun, sagt Gotz. Herrmann sollte "sanften Druck auf die Deutsche Bahn ausüben". Dass man sich über die Finanzierung noch nicht einig sei, läge allein an der Bahn. Das Unternehmen habe es "in seiner bekannten Trägheit" bislang versäumt, "sich zu erklären". Wie sich ein längerer Tunnel finanzieren lasse, ist für Gotz ganz einfach: Ein Tunnel bis zu Haager Straße steigert den Wert der Flächen darüber, weil sich diese dann zumindest teilweise bebauen ließen. Gotz sagt, ranghohe Vertreter der Bahn hätten längst anerkannt, dass die Wertsteigerung etwa sechs Millionen Euro betrage. Dass ein längerer Tunnel laut einer sieben Jahre alten Machbarkeitsstudie 40 Millionen Euro mehr kosten soll, will er nicht kommentieren. Gotz verweist dafür auf eine bereits gemachte Erfahrung im Zusammenhang mit dem Ringschluss: Für die Flächen, die man für den neuen Bahnhof am Fliegerhorst benötigt, wurden zwischenzeitlich 56 Millionen Euro veranschlagt - nun taxiere man ihren Wert auf nur sechs Millionen.

© SZ vom 14.10.2015 / flo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: