Richtlinien:Butterbreze auf Vorbestellung

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"Es gibt nirgendwo einheitliche Kriterien", sagte Angela Fischer, die den Kiosk im Anne-Frank-Gymnasium betreibt. (Foto: Renate Schmidt)

Kioske und Mensabetreiber in Schulen stellen auf Corona-Hygieneregeln um. Einheitliche Kriterien gibt es keine

Von Thomas Daller, Erding

Der Pausenverkauf und der Mensabetrieb an den Schulen ist im neuen Schuljahr wieder angelaufen. Allerdings muss dabei auch den Corona-Hygienerichtlinien Rechnung getragen werden. Schulen, Hausmeister und Kioskbetreiber tun derzeit ihr Bestes, um die neuen Regeln umzusetzen.

"Es gibt nirgendwo einheitliche Kriterien", sagte Angela Fischer, die den Kiosk im Anne-Frank-Gymnasium betreibt. Erst über die Berufsgenossenschaft habe sie Näheres erfahren. Die Tische seien von der Schule so aufgestellt worden, dass die Kinder und Jugendlichen im Klassenverband essen könnten. Die Tablets würden nur mit Maske ausgegeben, das Besteck sei eingewickelt. Auf dem Weg zu den Tischen herrsche natürlich Maskenpflicht. Im Kiosk arbeite man zu zweit; einer kümmere sich um den Bezahlvorgang, der andere gebe die Bestellungen heraus. Die Ware sei entweder in eine Serviette eingewickelt, manches auch in Plastikfolie. Letzteres ließe sich momentan nur schwer vermeiden. Auf dem Verkaufstresen liege nur die verpackte Ware.

Auch im Mehrgenerationenhaus in Taufkirchen, das den Schulen als Mensa dient, hat man den Betrieb auf die Corona-Hygienevorschriften abgestimmt, sagte Leiterin Claudia Buchberger. Das Haus verfüge über drei Mensen, dadurch könne man viel entzerren. Die Essenspausen seien mit den Schulen abgestimmt, allerdings fielen sie nun etwas kürzer aus. Bislang dauerten sie 45 Minuten, derzeit könne man aber nur eine halbe Stunde essen. Der personelle Aufwand sei nun höher, auch weil man die Schüler bislang aus erzieherischen Gründen in die Arbeit eingebunden habe: Manche hätten das Geschirr abgeräumt, andere die Tische abgewischt. Das könne man derzeit nicht mehr machen.

In der Heilig-Blut-Realschule hat sich Schulleiter Josef Grundner mit einem 31-seitigen Hygieneplan auseinander gesetzt, den er vom Ministerium erhalten hat. Daraus hat er einen eigenen Hygieneplan erstellt, der den Gegebenheiten der Schule entspricht. Es gibt nun zwei Pausen statt einer: Die erste für die Klassen fünf bis sieben, die zweite für die Klassen acht bis zehn.

Vor dem Kiosk habe man Tische so angeordnet, dass man sich in einer Gasse anstelle, es gebe zwei Verkaufsstellen, die durch Plexiglaswände abgeschirmt seien. Zudem sei der Kiosk bereits vor acht Uhr morgens geöffnet. Man könne morgens den Pauseneinkauf bereits bezahlen. Dann müsse man in der Pause nur den Rechnungsbon vorzeigen und erhalte dann den Einkauf. Auch das diene dazu, die Abläufe zu entzerren. Derzeit habe man die Pausenaufsicht verstärkt. Wenn die Abläufe nicht wie geplant funktionieren würden, werde man noch einen Schritt weiter gehen. Dann müssten die Kinder das Essen am Kiosk vorher bestellen und bekämen es dann in Körbchen geliefert. "Das wäre die nächste Aktion", sagte Grundner. Die aktuellen und eventuell folgenden Schritte habe man den Schülern mitgeteilt und das auch in einem Elternbrief erklärt.

Auch im Mensabetrieb gebe es markierte Gänge und einen "Einbahnstraßen-Betrieb". Jeden Tag gebe man dort etwa 60 bis 80 Essen aus. Man habe nun zwei Essenszeiten eingerichtet und verfolge nun, wie sich das bewähre. In der Mensa sei man klassenweise getrennt und jetzt beobachte man, ob man so sitzen könne, dass zwischen den Klassen Abstand gehalten wird. Nach den Erfahrungen dieser Woche werde man erörtern, ob eine dritte Essenszeit erforderlich sei.

Schwieriger gestalte sich sich die Organisation des Hauswirtschaftsunterrichts, sagte Grundner. Nach jeder Klasse müsse die Küche komplett desinfiziert werden. "Wir überlegen, wie wir das machen, denn wir haben dafür weder die Zeit, noch das Personal." Das Putzpersonal komme erst Mittag. Die Damen, die Hauswirtschaft unterrichten, würden zwar schon die Arbeitsflächen desinfizieren. Aber es gehe ja auch um Besteck und Geschirr. Er hoffe, in den nächsten Tagen dafür eine Lösung zu finden.

© SZ vom 18.09.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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