Reden wir über:Tanzverbot am Karfreitag

Foto: Privat (Foto: N/A)

Es muss ein besonderer Tag bleiben, findet Pfarrer Jan-Christoph Vogler

Interview von Stephanie Schmidbauer, Erding

Jan-Christoph Vogler (), Pfarrer der katholischen Kirche in Altenerding, über das bayernweite Tanzverbot am Karfreitag und die Ausnahmeregelung, die das Bundesverfassungsgericht im November 2016 beschlossen hat.

SZ: Finden Sie das Tanzverbot am Karfreitag noch zeitgemäß?

Jan-Christoph Vogler: Ja definitiv.

Was halten Sie davon, dass nun auf Antrag Ausnahmen zugelassen sind?

Ich finde, grundsätzlich muss es die Möglichkeit von Ausnahmen geben. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass jemand an diesem Tag groß seinen 50. Geburtstag mit Tanz feiern möchte. Aber auch dann wäre es vielleicht möglich, den Termin zu verschieben.

Gegner des Tanzverbots fühlen sich dadurch wirtschaftlich oder persönlich benachteiligt.

Ich finde, das ist Schwachsinn. Wenn man rein wirtschaftlich argumentiert, könnte man auch den Sonntag streichen. Es muss auch Tage geben, die anders sind. Wenn wir uns das als Gesellschaft nicht mehr leisten können, sind wir eine arme Gesellschaft.

Welche Bedeutung hat der Karfreitag für Sie und wie verbringen Sie ihn?

Für mich ist er ein ganz zentraler christlicher Feiertag, an dem ich mir bewusst mache, dass Jesus den Weg ans Kreuz für uns alle gegangen ist, aus Liebe zu uns und zu Gott. Für mich ist der Karfreitag aber auch ein Tag voller Arbeit. Neben der großen Karfreitagsliturgie, der Vorbereitung von Gottesdiensten und der Beichte werde ich aber auch noch Zeit für ein traditionelles Mittagessen haben.

© SZ vom 13.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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