Reden wir über:Schwimmen im Sommer

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Siegfried Ippisch. (Foto: Peter Bauersachs)

Siegfried Ippisch warnt vor allzu unvorsichtigem Vergnügen

interview Von Mathias Weber

Fast wäre er ertrunken: Bei Neufahrn hat sich ein Mann in Lebensgefahr gebracht, als er sich nur mal schnell abkühlen wollte und in die Isar sprang - bei einer Wehrstufe. Er verlor durch die Strömung den Stand und konnte gerade noch an einer Wurzel festhalten und gerettet werden. Für Siegried Ippisch (Foto: Bauersachs), der die Erdinger Wasserwacht leitet, ist der Vorfall keine Überraschung. Jetzt, da es heiß wird, weist er darauf hin, welche Vorsichtsmaßnahmen man beim Schwimmen beachten sollte - damit es nicht gefährlich wird.

SZ: Herr Ippisch, wo ist es im Landkreis richtig gefährlich, ins Wasser zu gehen?

Siegfried Ippisch: Richtig gefährlich ist es eigentlich nirgendwo. Aber es gibt Stellen, die sollte man meiden: Wehre zum Beispiel, Staustufen, den Einlass von Baggerseen. Aber viele dieser Stellen sind sowieso gesichert, und wo Schwimmen verboten ist, stehen Warnschilder - die sollte man schon beobachten.

Manche Leute halten sich aber nicht daran.

Das ist nicht nur gefährlich, sondern auch ärgerlich. Bei Fischervereinen zum Beispiel, die wollen nicht, dass man in ihre Gewässer geht. Trotzdem gehen die Leute rein. Schlimme Badeunfälle bleiben zum Glück die Ausnahme.

Zuletzt ist vor drei Jahren ein afghanischer Jugendlicher im Kronthaler Weiher ertrunken. Ein, zwei Mal im Jahr kommt es zu wirklich dramatischen Situationen; wir mussten Menschen aus dem Wasser retten und reanimieren, diese Situationen sind aber zum Glück gut ausgegangen. Das tägliche Brot der Wasserwachtler sind eher kleinere Verletzungen, wenn sich zum Beispiel jemand schneidet oder von einer Biene gestochen wird.

Was raten Sie den Erdinger Schwimmern?

So banal es auch klingt: Man sollte sich an die allgemeinen Badehinweise halten. Also keine langen Strecken alleine schwimmen, nicht in unbekannte Gewässer kopfüber springen. Und sich nicht vollfressen oder lange sonnen, und dann ins Wasser gehen. Bei vielen Menschen spielt dann schnell der Kreislauf verrückt.

© SZ vom 06.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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