Reden wir über:Politik und Jugend

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Anna Maria Lanzinger sitzt heute am Stammtisch

Interview von Christoph Schlenker, Erding

An diesem Mittwoch findet im AWO-Café in Erding der erste jugendpolitische Stammtisch statt. Mitglieder der Partei-Jugendorganisationen des Landkreises treffen sich um 19 Uhr, um gemeinsam über verschiedene Themen zu diskutieren. Mitmachen kann jeder politisch interessierte Bürger unter 35 Jahren, auch Partei-externe. Das Thema für den ersten Abend ist eine mögliche Fußgängerzone in Erding, man müsse aber nicht nur bei diesem Thema bleiben, sagt Mitinitiatorin Anna Maria Lanzinger .

SZ: Wie war die Resonanz unter den anderen Parteien bezüglich des Stammtisches?

Anna Maria Lanziger: Ich war sehr überrascht. Wir haben alle Parteien im Landkreis, mit Ausnahme von NPD und AfD, bei denen wir uns geeinigt hatten, sie nicht einzuladen, angeschrieben und von allen sehr schnell Rückmeldung bekommen. Sie waren begeistert. Manche hatten zwar gar keine Mitglieder unter 35, die anderen haben es aber sofort weitergegeben. Es gab zwei Treffen zur Planung, und wir saßen jedes mal bereits wesentlich länger zusammen. Es hat sich also im Vorhinein schon als eine gute Idee herausgestellt.

Was macht den Stammtisch besonders?

Es gibt oft das Problem, dass man sich nur mit Leuten zusammensetzt, die der gleichen Meinung sind wie man selbst. Darum ist es wichtig, sich auch andere Meinungen anzuhören, sich auszutauschen und die eigene Meinung vielleicht auch zu hinterfragen, dass man sich einfach nicht immer im eigenen Dunstkreis aufhält.

Ist es bei der großen Altersspanne der Teilnehmer nicht schwierig, eine ausgewogene Diskussion zu führen?

Bei den Jungen Grünen haben wir zwar nur Mitglieder bis 28, in allen anderen Parteien geht es aber bis 35. Wir wollten niemanden ausgrenzen der zum Beispiel 34 ist und sich politisch engagiert. Tatsächlich sind die Altersunterschiede in der Politik aber ziemlich egal. Es kommt schon vor, dass ein 16-Jähriger, der schon seit zwei Jahren politisch aktiv ist, sich wesentlich besser auskennt als ein 30-Jähriger, der erst seit zwei Monaten dabei ist. Das Alter merkt man also gar nicht so. In unserer Planungsgruppe waren die Teilnehmer etwa 20 bis 30 .

Dann ist die Jugend ja gar nicht so politikverdrossen, wie man oft sagt.

Auf jeden Fall gibt es sehr viel Potenzial. Man konnte ja erst lesen, dass das Jugendparlament in Erding zwar etwas einschläft, wir hoffen aber durch den Stammtisch, die Leute motivieren zu können.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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