Reden wir über:Junge Eigengewächse

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Rita Faltlhauser leitet die Kindergruppe "Freche Beeren" (Foto: oh)

Rita Faltlhauser leitet die Eittinger Kindergruppe "Frechen Beeren"

Interview von Regina Bluhme

Eine Gießkanne kann man immer brauchen. Erst kürzlich hat Rita Faltlhauser eine geschenkt bekommen für ihre "Frechen Beeren". So heißt die neueste Kindergruppe im Kreisverband für Gartenbau und Landespflege. Zum Start der Eittinger "Beeren" gab es 250 Euro Zuschuss vom Kreisverband und 200 Euro von der Gemeinde. Ein Gespräch mit Rita Faltlhauser, die die Gruppe mit Bärbel Huber leitet, über Kinder, die völlig neue Erfahrungen machen: Sie säen ihre eigenen Tomaten und Karotten an.

SZ Erding: Frau Faltlhauser, jetzt ist es offiziell: Eitting hat seine eigene Kindergruppe.

Rita Faltlhauser: Die "Frechen Beeren" gibt es schon länger, sozusagen inoffiziell. Wir hatten anfangs Anlaufschwierigkeiten, denn die Kinder haben heute ja einen vollen Terminkalender. Seit Juni vergangenen Jahres kommen alle 14 Tage elf Buben und Mädchen von der ersten bis zur dritten Klasse zusammen. Wir treffen uns im Garten hinter dem Pfarrhof, dort haben wir bereits drei Hochbeete angelegt.

Was machen Sie in den Gruppenstunden?

Wir haben schon einiges in den Hochbeeten angepflanzt: Salat und Kohlrabi, Erdbeeren und Radieschen. Dann haben wir auch Kräuter gesammelt, mit Holz gebastelt, Kürbisgesichter geschnitzt, Gemüse angebaut und verarbeitet. Ganz unterschiedlich. Die Kinder sind mit Begeisterung dabei, bewegen sich an der frischen Luft und lernen auch noch was dabei.

Zum Beispiel?

Die Kinder sehen und probieren selber aus, wie Tomaten erst gesät und dann auch gepflegt werden müssen. Wenn sie das Gießen vergessen, dann welkt die Staude. Sie sehen: Pflanzen brauchen Licht, Wärme, Erde und Wasser. So lernen sie auch, wie die Natur funktioniert.

Die Kreisvorsitzende Brigitte Murla hat kürzlich bedauert, dass von den Jugendgruppen kaum jemand in die Ortsverbände nachrückt.

Wir haben jetzt im Kreisverband Erding mit Eitting zehn gemeldete Kinder- beziehungsweise Jugendgruppen, und zwar in Hofkirchen, Isen, Maria Thalheim, Neuching, Notzing, St. Wolfgang, Schwindkirchen, Taufkirchen und Zeilhofen. Es ist wichtig, die Kinder und Jugendlichen im Vereinsleben zu integrieren. Aber es ist tatsächlich so, dass diese als Erwachsene oft nicht dabeibleiben.

Die Gärten haben sich verändert.

Stimmt. Hier in Eitting haben viele Einheimische gebaut. Die Gärten sind kleiner geworden und einen Gemüsegarten wie früher gibt es kaum mehr, vielleicht ein Hochbeet und ein paar Sträucher. Womöglich ändert sich ja durch die Jugendgruppe ein wenig etwas. Einige Kinder haben ganz begeistert angekündigt, dass sie zu Hause auch Gemüse anbauen wollen. Es wäre schon toll, wenn über die Kinder ein paar Eltern zu uns zum Obst- und Gartenbauverein Eitting kommen.

© SZ vom 19.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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