Reden wir über:Erfolgreiche Sparstrategien

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Erfolgreiche und sichere Anlagestrategien im Niedrigzinsumfeld" so lautet der Vortrag, den Gernot Arendt. (Foto: oh)

Diplom-Ökonom Gernot Arendt ist für einen Weltinvestitionstag

Interview von Regina Bluhme

Was sagt eigentlich ein Ökonom zum heutigen Weltspartag? "Das Leben ist zu kurz, um auf steigende Zinsen zu warten. Erfolgreiche und sichere Anlagestrategien im Niedrigzinsumfeld" so lautet der Vortrag, den Gernot Arendt am Donnerstag, 19. November, an der Volkshochschule Erding hält. Arendt ist Diplom-Ökonom, gelernter Bankkaufmann und Geschäftsführer des Instituts für Ruhestandsplanung und er hat gegen den Weltspartag im Grunde nichts einzuwenden. Geht es nach ihm, wird es aber künftig eher einen Weltinvestitionstag geben.

SZ: Herr Arendt, haben Sie während Ihrer Banklehre beim Weltspartag auch das eine oder andere Sparschwein entgegen genommen?

Gernot Arendt: Natürlich kann ich mich schon noch dran erinnern. Da kamen ja oft die Kinder oder auch Erwachsene in Scharen. Dann haben vor allem kleinere Filialen damit aufgehört, weil die ja gar nicht das Personal hatten, die Münzen zu sortieren, oder es gab die entsprechenden Sortiermaschinen nicht vor Ort.

Der ursprüngliche Gedanke des Weltspartags war ja auch der pädagogische Aspekt: Den Kindern sollte die Bedeutung des Sparen nähergebracht werden. Aber ist Sparen heute überhaupt noch angesagt angesichts der niedrigen Zinsen?

Nach dem Ökonomen Keynes ist Sparen eine private Tugend, aber ein öffentliches Laster. Ich denke nicht, dass Sparen nicht mehr angesagt ist. Im Gegenteil. Jeder Bundesbürger muss heute sparen, vor allem für die Altersvorsorge. Wobei Sparen so ein wenig nach Geld unterm Kopfkissen klingt. Ich verwende lieber das Wort Investieren. Und da sollte man schon nach der Rendite Ausschau halten, und da ist dann heute sicher nicht das Sparbuch die erste Wahl.

Wo sollten denn Großeltern denn dann heute noch für ihre Enkel regelmäßig etwas einzahlen?

Ich rate eher dazu, in Sachwerte zu investieren, zum Beispiel in breitangelegte Fonds. Für ein ökologisch gutes Gewissen sind ja mittlerweile Ökofonds auf dem Markt. Da kann man sich mit 25 Euro im Monat über einen längeren Zeitraum was aufbauen.

Also hat das gute alte Sparbuch ausgedient?

Wenn Sie nach der Rendite gehen, dann kann man nicht dazu raten. Ich gebe in meinen Vorträgen immer zu bedenken, dass Sie mit einer Spareinlage nichts anderes tun, als der Bank einen Kredit zu geben. Die Bank ist Ihr Schuldner, Sie sind der Gläubiger.

Glauben Sie, dass die Sparzinsen irgendwann mal wieder nach oben gehen?

Kurzfristig auf keinen Fall. Und selbst einen Anstieg auf 0,25 Prozent kann man ja wirklich nicht als Zinswende bezeichnen.

Der Vortrag von Gernot Arendt findet am Donnerstag, 19. November, von 19 bis 20.30 Uhr an der Volkshochschule Erding statt. Es sind noch Plätze frei. Anmeldungen bei der Volkshochschule Erding.

© SZ vom 30.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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