Die Besucher stehen Schlange auf dem Münchner Messegelände, um die gigantischen Bagger, Radlager und Raupen auf der Bauma, der weltgrößten Messe für Baumaschinen- und Fahrzeuge, zu bewundern. Riesig ist der Andrang der Aussteller und Besucher auch auf die Hotels in Erding. Momentan ist nahezu jedes Zimmer belegt, weiß Günther Pech, Leiter des Stadtmarketings Erding. Inzwischen herrscht aber auch ohne Bauma oder Oktoberfest Hochsaison. Pech hat gerade die neuesten Zahlen hereingekommen: Bereits im Januar und Februar verzeichnet die Große Kreisstadt im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von mehr als zehn Prozent bei den Übernachtungen.
SZ: Herr Pech, was macht die Stadt Erding so attraktiv für die Besucher und Aussteller von großen Messen, wie jetzt bei der Bauma?
Günther Pech: Ganz klar die schnelle Anbindung an München. Auf der Flughafentangente sind sie in 20 Minuten auf dem Riemer Messegelände. Auch die S-Bahn wird von Bauma-Besuchern wie Firmen-Mitarbeitern gerne genutzt. Dabei muss man sagen, dass sich die Bauma ebenso wie das Oktoberfest schon seit Jahren massiv auf die Übernachtungszahlen auswirkt.
Wie viele Betten hat die Große Kreisstadt zu bieten?
Insgesamt etwa 2500. Aber die Häuser sind mittlerweile das ganze Jahr über gut ausgelastet. Man kann schon sagen, dass es den Beherbergungsbetrieben in der Stadt Erding grundsätzlich nicht schlecht geht. Das belegen auch die neuesten Zahlen des bayerischen Landesamts für Statistik: Dieser Februar war wieder enorm: 36 600 Übernachtungen in Betrieben mit mehr als zehn Betten. Das ist ein Plus von 11,1 Prozent - und da war keine Bauma. Nur zum Vergleich: Bayern liegt bei einem Zuwachs von 3,9 Prozent, Oberbayern bei 1,6 Prozent. Bei der Bettenauslastung liegen wir bei 56,6 Prozent. Noch ein Vergleich: München waren es 46,5 Prozent.
Lassen die Übernachtungsgäste auch Geld in der Stadt?
Es gibt eine aktuelle Erhebung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr für das Münchner Umland. Die belegt, dass 2015 die Gäste in der Stadt Erding einen Bruttoumsatz von 76,2 Millionen Euro getätigt haben. Davon entfallen 48,2 Millionen Euro auf das Gastgewerbe, 16 Millionen Euro auf den Einzelhandel und zwölf Millionen Euro auf Dienstleistungen. Dadurch wird deutlich, dass die Stadt insgesamt von den Gästezahlen profitiert und weiter davon profitieren wird.
Werden Sie selbst auch auf die Bauma gehen?
Nein, ich bin an diesem Wochenende auf einer anderen Messe und zwar in Magdeburg auf dem Workshop Germany Travel Mart. Das ist eine internationale Veranstaltung, auf der sich Erding ausländischen Reiseeinkäufern präsentiert. Wirtschaftsförderung ist die Aufgabe des Stadtmarketings und bei den Belegungszahlen ist immer noch Luft nach oben, es ist ja nicht jede Woche Bauma.