Reden wir über:Eigenitiative bei Ferienjobs

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Klaus Katzschner erklärt, wie man an einen der begehrten Ferienjobs kommt. (Foto: Peter Bauersachs)

Klaus Katzschner von der Agentur für Arbeit gibt Tipps für die Suche

Interview von Jan-Hendrik Maier

In etwas mehr als zwei Wochen beginnen in Bayern die Sommerferien. Dann sind wieder Besuche im Freibad und mit Freunden chillen angesagt, aber auch das Taschengeld möchte vielleicht aufgebessert werden. Dann muss ein Ferienjob her. Wie man eine der begehrten Stellen finden kann, erklärt der Erdinger Geschäftsstellenleiter der Agentur für Arbeit, Klaus Katzschner (), im SZ-Interview. SZ: Welche Tipps können Sie Jugendlichen geben, die auf der Suche nach einem Ferienjob im Landkreis Erding sind?

Klaus Katzschner: Die Jugendlichen müssen Eigeninitiative zeigen. Das ist ganz wichtig, weil solche Jobs nicht einfach zu finden sind. Die Suchenden sollten erstens im Bekanntenkreis, bei Eltern, Freunden oder im Sportverein nachfragen, ob jemand jemanden kennt, der einen Ferienjob zu vergeben hat. Zweitens lohnt es sich, mit offenen Augen unterwegs zu sein. Vielleicht hängt ja im Supermarkt eine Anzeige. Die Jugendlichen sollten sich auch selbst Gedanken darüber machen, welche Betriebe es in ihrer Nähe gibt und wo sie sich bewerben könnten. Vielleicht haben sie auch schon mal ein Praktikum gemacht und noch Kontakt zu dem Arbeitgeber. Wenn sie Erfahrung und Vorwissen mitbringen, ist es natürlich leichter, eine Stelle zu finden.

In welchen Branchen lohnt es sich denn für die Jugendlichen nachzufragen?

Meistens handelt es sich um einfache Tätigkeiten, die keine lange Einarbeitungszeit erfordern, zumal Ferienjobs ja gesetzlich auf vier Wochen im Jahr begrenzt sind. Das kann in Hotels und Gaststätten wie der Therme Erding sein, als Inventurhilfe oder zum Regale einräumen in Supermärkten, in Kaufhäusern, der Logistik oder in Büros. Es lohnt sich auch bei Privatpersonen nachzufragen und Hilfe im Garten oder Babysitten anzubieten.

Wie kann die Agentur für Arbeit den Suchenden weiterhelfen?

Wir bieten unter der Telefonnummer 089/97 59 05 50 einen Service am Flughafen an, an den sich Suchende und Arbeitgeber wenden können. Falls es ein Angebot für Schüler oder Studenten gibt, geben wir das gerne weiter. Derzeit weiß ich aber von keinem. Wir stellen Angebote auch in unsere Online-Jobbörse https://jobboerse.arbeitsagentur.de ein.

Gibt es etwas, was man bei der Suche auf gar keinen Fall machen sollte?

Am wichtigsten ist es, dass die Schüler sich ungezwungen verhalten, sich nicht verstellen und natürlich rüberkommen.

Auf was sollten sich unter 18-Jährige in Sachen Jugendschutz einstellen?

Sie dürfen keine Schicht- oder Akkordarbeit leisten und auch das Kühllager ist tabu. Im Hotel- und Gaststättenbereich dürfen sie bis 20 Uhr beschäftigt werden. Generell gilt aber, dass ein Ferienjob erst ab 15 Jahren möglich ist. Wer jünger ist, darf jedoch ein bis zwei Stunden am Tag arbeiten, etwa Zeitungen austragen. Jugendliche, die unter 18 sind und keine Berufsausbildung haben, fallen im Übrigen auch nicht unter den Mindestlohn.

Wie gut stehen in diesem Jahr die Chancen für einen Ferienjob?

Es ist wie in den vergangenen Jahren nicht einfach, aber wer bei Betrieben nachfragt und sich vorstellt, wird wohl einen finden.

© SZ vom 16.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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