Projekt für Breitensport:Dreifachsporthalle schafft nächste Hürde

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Hier irgendwo wird sie einmal stehen, die neue Erdinger Dreifachturnhalle. Wenn alles gut läuft, erfolgt 2019 der Spatenstich hinter der Eissporthalle. (Foto: Stephan Görlich)

In Erding werden dringend Plätze genötigt. Der geplante Neubau in den Geislinger Ängern soll Abhilfe schaffen. Einstimmig genehmigt Ferienausschuss die Vergabe der Planungsleistungen für Tragwerk, Heizung und Elektro

Von Regina Bluhme, Erding

Die Planungen für eine neue Dreifachsporthalle in Erding sind wieder ein Stück vorangekommen. Am Dienstag hat der Ferienausschuss des Stadtrats einstimmig die Planungsleistungen für Tragwerk, Heizung/Sanitär und Elektro vergeben. Wenn alles gut läuft, dann könnte laut Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) womöglich im nächsten Jahr der Spatenstich in den Geislinger Ängern hinter der Eissporthalle erfolgen und dann hätte der OB bald ein "Riesenproblem" weniger, wie er sagt: Flächen für Hallensport sind derzeit nämlich Mangelware in Erding.

Den Bau verstehe er vor allem als "ein politisches Signal", sagte OB Max Gotz der SZ. Erding wachse, aktuell belaufe sich die Einwohnerzahl auf rund 38 700. Mehr Einwohner, mehr Sportler, dazu komme eine Generation, von der sich immer mehr auch jenseits der Rente fit halten wollen. Kurz: "Wir brauchen dringend entsprechende Flächen für den Hallensport." Deswegen sei die neue Dreifachhalle ausdrücklich nicht für Schulsport, sondern für den Breitensport gedacht, und soll im Gegensatz zu Schulturnhallen auch vormittags genutzt werden können. Es werde keine "Wettkampfhalle mit riesiger Tribüne " entstehen, betont Gotz, "eher eine abgespeckte Ausstattung". Duschen und Umkleide der neuen Halle sollen auf jeden Fall auch von den Spielern der benachbarten Fußball- und Footballplätze benutzt werden können.

Wie nötig neue Hallenflächen sind, darauf hatte vor Kurzem auch Sportreferentin Janine Krzizok beim CSU-Stammtisch hingewiesen. Die "Turnhallenknappheit" sei ein großes Thema in Erding, hatte sie betont. Noch dazu fallen aufgrund von Sanierungen zwei Sportstätten weg, am Lodererplatz und am Anne-Frank-Gymnasium (AFG). Daher sei es richtig, dass die Stadt nun eine Dreifachturnhalle hinter der Eishalle plane, in möglichst sparsamer Version, ohne große Tribüne.

Thomas Kronseder, Leiter des städtischen Hochbauamts, berichtete im Ausschuss am Dienstag, dass die Vergabe für die drei Planungsleistungen in einem sogenannten unterschwelligen Verfahren durchgeführt worden sind. Das heiße, dass sich die Beträge unterhalb der Grenze von 221 000 Euro befänden "und somit war keine europaweite Ausschreibung erforderlich". So kamen diesmal bei Tragwerk und Elektro zwei Erdinger Firmen zum Zug. Bei den Planungen für Heizung/Lüftung/Sanitär wurde ein Ingenieurbüro aus Kirchheim als geeignetster Bewerber befunden. Die Vergabe erfolgte ohne Diskussion und einstimmig.

Ebenfalls einstimmig hatte sich zuvor der Planungs- und Bauausschuss für den Architekten entschieden. Beauftragt wurde ein Büro aus München. Er sei sehr froh, dass die Stadträte bisher "voll hinter den Plänen stehen", betonte OB Gotz. Er hoffe, "dass wir das Verfahren mit einer einfachen Baugenehmigung hinbekommen".

Im städtischen Haushalt 2017 waren 250 000 Euro für die Planungen eingesetzt, da sie nicht gebraucht wurden, seien sie in den Haushalt 2018 eingetragen worden, so Gotz. Zum jetzigen Zeitpunkt könne er weder über Gestaltung und Struktur etwas sagen, noch die Gesamtkosten benennen, sagte OB Gotz der SZ. Er hoffe jedenfalls, "dass wir bei den Kosten im einstelligen Millionenbereich bleiben". Ein paar Vorstellungen, wie die Sportstätte im Norden der Eissporthalle einmal gestaltet werden soll, hat Gotz schon. Nachhaltig soll gebaut werden "und ein bisserl wünsche ich mir, dass es vielleicht ähnlich wird wie bei der Sempthalle", also lichtdurchflutet, "das würde gut nach Erding von der Gestaltung passen", so Gotz.

Geplatzt sind in Erding dagegen die Träume von einem Handballleistungszentrum mit Vierfachturnhalle. Der Investor, der seine Finanzierung auch nach einem Ultimatum nicht vorlegte, hat laut Gotz nichts mehr von sich hören lassen. Der Bebauungsplan für das Vorhaben wurde inzwischen aufgehoben. Er habe dem Investor eine Tür offen gehalten, so Gotz, "es wäre nicht unfein gewesen, wenn er sich noch mal gemeldet hätte".

© SZ vom 23.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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