Prekäre finanzielle Lage:Bis zur Verzweiflung

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Der SZ-Adventskalender will Langzeitarbeitslose unterstützen

Hans St. (Namen geändert) musste heuer einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Im Februar ist seine Mutter, mit der er lange in einer Bedarfsgemeinschaft zusammenlebt hat, bei einer Nieren- und Bauchspeicheldrüsenoperation verstorben. Sein leiblicher Vater ist untergetaucht und zahlt auch keinen Unterhalt. Die Mutter hat ihm Schulden hinterlassen. Die finanzielle Lage des 20-Jährigen, der Sozialleistungen über das Jobcenter Aruso bezieht, ist prekär. 2011 hat er den Mittelschulabschluss gemacht, aber keinen Ausbildungsplatz gefunden. Seit September 2015 arbeitet er im Beschäftigungsbetrieb Rentabel, eine Caritas-Einrichtung für langzeitarbeitslose Menschen sowie Menschen mit Behinderung. Für die Arbeit erhält St. eine Aufwandsentschädigung von einem Euro pro Stunde. Nun steht die Verlängerung der Grabmiete für die kommenden 15 Jahre an. 850 Euro sind dafür zu bezahlen. Zuviel Geld für Hans St., der das Grab gerne weiter erhalten möchte. Es belastet ihn sehr, dass er diese Summe nicht aufbringen kann. "Für seine psychische Stabilität ist dieser Rückkauf sehr wichtig", heißt es von Seiten des Rentabel- Betreuungsteams. Der Adventskalender möchte dem 20-Jährigen eine große Sorge abnehmen.

Die Caritas würde gerne gezielt 20 weitere Langzeitarbeitslose, die bei Rentabel eingesetzt sind, unterstützen. Langzeitarbeitslose sind auf dem Weg zurück ins Arbeitsleben mit vielen Kosten konfrontiert, die sie aus ihrem Arbeitslosengeld II nicht bestreiten könnten, schreibt die Caritas. Die Kosten sind vielfältig. Sie reichen von der Hinterlegung einer Kaution bis hin zu den Kosten für den Führerschein. Besondere Engpässe entstehen bei Zuzahlungen medizinischer Leistung wie Zahnersatz. Auch die Schulausstattung der Kinder bringt Alleinerziehende oft zur Verzweiflung. "Hier wäre es hilfreich, mit Geldern aus dem SZ Adventskalender gezielt unterstützen zu können", heißt es von Seiten der Caritas Erding.

© SZ vom 16.12.2016 / regi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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