Porträt:Interkulturelle Kompetenz

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(Foto: Privat)

Tülin Güvenc-Mecilioglu ist neues Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion

Von Julia Kainz, Erding

Die Erdinger SPD hat ein neues Gesicht: Seit vergangenem Dienstag ist Tülin Güvenc-Mecilioglu offiziell Mitglied des Erdinger Stadtrats. Als Nachrückerin für den aus dem Stadtrat ausgeschiedenen Hubert Niestroy vertritt sie die Sozialdemokraten auch im Verwaltungs- und Finanzausschuss.

Güvenc-Mecilioglu ist 1959 in Kars im Nordosten der Türkei geboren und dort mit zwei jüngeren Schwestern aufgewachsen. 1975 machte sie ihr Abitur und zog anschließend nach München, um an der Ludwig-Maximilians-Universität zu studieren. "Das Interesse für Politik war bei mir immer da", sagt sie rückblickend, das sehe man schon an ihrem Lebenslauf. Das Studium der Kommunikationswissenschaft ergänzte sie mit den Nebenfächern Soziologie und politische Wissenschaften. Der Titel ihrer Dissertation, mit der sie 1995 promoviert wurde, lautet "Der Prozess der deutschen Wiedervereinigung im Spiegel der türkischen Tagespresse".

Nach der Promotion verschlug es Güvenc-Mecilioglu nach Erding, wo sie seitdem gemeinsam mit ihrem Mann und ihrer 19-jährigen Tochter lebt. "Erding ist eine schöne, lebenswerte Stadt", sagt sie, "mir und meiner Familie gefällt es hier nach wie vor sehr gut." Lediglich mit dem bairischen Dialekt habe sie auch nach so vielen Jahren in Bayern manchmal noch Schwierigkeiten, erklärt sie und lacht. Das seien dann "lustige Momente bei der Kommunikation".

Für Güvenc-Mecilioglu sind das Sozial- und Gemeinwesen sowie die Kultur sehr wichtig: "Das sind Bereiche, für die ich mich interessiere und in denen ich in meinem Leben tätig bin." Sie arbeitet als Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Landshut an der Fakultät Soziale Arbeit, wo sie Lehrveranstaltungen zu Themen wie Leben zwischen zwei Kulturen, Türken in Deutschland oder interkulturelle Kommunikation gibt. Außerdem unterrichtet sie Türkisch als Fremdsprache und seit 2012 auch als Herkunftssprache. Darüber hinaus arbeitet sie in weiteren Projekten, zum Beispiel als medienpädagogische Referentin der Stiftung Medienpädagogik Bayern.

In ihrem ersten politischen Amt als Stadträtin möchte Tülin Güvenc-Mecilioglu vor allem im kulturellen und sozialen Bereich tätig sein und "in der Kommunalpolitik mitmischen". Sie wolle dabei "ein Mitglied sein für die Stadt" und dem Vertrauen ihrer Wähler gerecht werden. Eines sei ganz wichtig, betont sie: Sie wolle sich dabei nicht auf Menschen mit Migrationshintergrund beschränken, sondern ein "Teil dieser Gesamtheit" sein.

© SZ vom 02.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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