Popmusik-Nachwuchs in Erding:Süße Bühnenluft

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Auch Popmusik soll gefördert werden: In Erding finden in den kommenden Wochen zwei Nachwuchs-Wettbewerbe statt

Von Mathias Weber

Die jungen Leute in Erding sollen sich ihre "eigene Jugendkultur aufbauen", sagt der Leiter der offenen Jugendarbeit der Stadt, Ulrich Hofstaller. Und dazu gehört eben auch die Popmusik: Gerade schreibt Hofstaller an einem Konzept, wie Popmusik im Landkreis langfristig gefördert werden kann. Im Jugendkulturhaus Sonic, das Hofstaller leitet, wird das in den kommenden Wochen wieder greifbar: Zwei Band-Wettbewerbe veranstaltet das Sonic, die die musikalische Vielfalt in der Region fördern sollen - und jungen Leuten professionelles Musikmachen näherbringen will. "Junge Musik muss ja nicht immer aus Berlin oder München kommen", scherzt Hofstetter.

Am Freitag, 18. März, steht nun der erste Wettbewerb an, der Newcomer-Contest. Die Anmeldefrist endet in wenigen Tagen, am Montag, 15. Februar. Dieser Wettbewerb findet heuer zum ersten Mal statt und richtet sich gezielt an junge Musiker aus dem Landkreis, die ganz neu sind in der Musikszene: Die Bands und Solomusiker müssen aus Erding oder der Umgebund kommen und dürfen nicht älter als 21 Jahre sein. "Wir richten uns an junge Musiker, die noch keine eigene Band haben und trotzdem gerne Musik machen", sagt Hofstaller. Diese Leute will man zusammenführen, vernetzen.

Bei dem Contest im März können die Bands und Singer/Songwriter bis zu drei Lieder auf der Bühne des Sonic spielen. Cover sind erlaubt. Karlo Röding, Sänger der Münchner Band The Living, wird die Teilnehmer des Bandwettbewerbs vor ihrem Auftritt coachen. Dabei bietet sich die Gelegenheit, andere junge Musiker aus der Gegend kennenzulernen, dann vielleicht gemeinsam eine Band auf die Beine zu stellen und am Ende zum ersten Mal "echte Bühnenluft zu schnuppern", wie Hofstaller sagt. Er glaubt, dass eine noch gezieltere Förderung der Popmusik im Landkreis fehlt: "Klassische Musik wird viel gefördert", sagt er, "Volksmusik auch." Aber für Popmusik gäbe es zu wenig - obwohl sich viele dafür interessierten, wie Hofstetter sagt. "Gerade in den ländlichen Gebieten gibt es viele junge Musiker, die sich bei mir melden."

Der Sieger des "Get Started" Newcomer-Wettbewerbs bekommt die Möglichkeit, sich optimal auf das Musikgeschäft vorzubereiten: Der Hauptgewinn ist ein Workshop des Popularmusikbeauftragten Oberbayern, das sogenannte P.Obb-Labor. Ein Wochenende lang coachen verschiedene Referenten die Nachwuchsmusiker. Diese lernen, wie man Lieder arrangiert, was zu einer guten Live-Show dazugehört und wie professionelles Bandmarketing funktioniert. Die Referenten sind alle professionelle Musiker, daher geht es in dem Workshop natürlich auch darum, noch besser zu spielen und zu singen. Der Zweite Sieger des "Get Started"-Wettbewerb darf dann am Senkrechtstarter-Bandcontest teilnehmen, der seit vier Jahren im Sonic veranstaltet wird. Der wird am 9. April ebenfalls im Sonic stattfinden. Im Unterschied zum Einsteiger-Wettbewerb dürfen Teilnehmer des Senkrechtstarter keine Cover mehr spielen, nur eigene Lieder sind erlaubt, die Mitglieder müssen jünger als 28 Jahre sein und die Band darf in noch keinem Vertragsverhältnis stehen. Auf die Erstplatzierten wartet ein spannender Preis: Ein Auftritt beim Sinnflut-Festival im kommenden Sommer - auf einer richtig großen Bühne.

Für die Anmeldung zum Newcomer-Wettbewerb reicht eine E-Mail an info@sonic-erding.de. Für den Senkrechtstarter-Wettbewerb (Bewerbungsfrist 15. März) müssen neben einer kurzen Band-Biografie auch Hörbeispiele eingereicht werden.

© SZ vom 11.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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