Polizeibericht:Gewalt auf dem Herbstfest

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Schlägereien, Sexualdelikte und Heil-Hitler-Rufe trüben Volksfest

Das erste Wochenende des Herbstfestes ist vorbei und neben sommerlichen Temperaturen brachte es auch diverse Polizeieinsätze mit sich. Insgesamt wurden bis Montagmorgen 19 Einsätze mit Herbstfestbezug registriert, einige unter ihnen keineswegs wegen Bagatelldelikten.

So fielen schon am Freitag gegen 20.30 Uhr zwei Männer auf, als sie auf dem Gelände des Volksfestes "Heil Hinter" riefen. Beide waren angetrunken und ihre Personalien wurden festgestellt.

Kurz vor Mitternacht kam es zu einem Sexualdelikt, als ein angetrunkener Münchner einer Frau, die vor dem Stiftungszelt stand, an die Brüste fasste und versuchte, ihr die Dirndlbluse herunterzuziehen. Außerdem küsste er sie auf den Mund.

Neben diesen Vorkommnissen sorgten die Besucher des Herbstfestes auch für Schlägereien, bei denen Menschen verletzt wurden. Gegen Mitternacht wurde ein stark alkoholisierter Volksfestbesucher mit einer blutenden Nase vom BRK behandelt. Ein Unbekannter hatte ihm auf dem Herbstfestgelände aus ungeklärten Gründen mit der Faust ins Gesicht geschlagen. In der Nacht auf Sonntag gegen 0.15 Uhr wurden der Polizei drei verletzte Personen vor dem Stiftungszelt gemeldet. Wie sich herausstellte, waren die drei auf dem Weg nach Hause, als sie von drei zunächst Unbekannten beleidigt und geschlagen wurden. Als einer der drei bereits am Boden lag, wurde er von den Unbekannten mit Fußtritten traktiert. Anschließend flüchteten die Täter. Zwei konnten aber dann durch Mitarbeiter des ebenfalls auf dem Volksfest eingesetzten kommunalen Ordnungsdienstes festgehalten und der Polizei übergeben werden. Sie wurden vorläufig festgenommen und bei ihnen wurden Blutentnahmen veranlasst. Zwei der Opfer wurden mit multiplen Verletzungen im Gesicht in ein Landshuter Klinikum und ins Erdinger Krankenhaus gebracht. Bei der Festhaltung durch den Ordnungsdienst beleidigte einer der Täter die Mitarbeiter des Ordnungsdienstes. Ebenfalls gegen 0.15 Uhr gerieten vor dem Weißbräuzelt vier Besucher aus unbekannten Gründen aneinander. Dabei zog sich einer der Beteiligten leichte Kopfverletzungen und der andere Schürfwunden am Handgelenk und Unterarm zu.

Neben all diesen schwereren Formen von Gewalt kam es auch zu kleineren Delikten. So wurde einem Fahrzeughalter das Kennzeichen an seinem Auto abgerissen. Bei einem Besucher wurde ein Joint gefunden und Strafanzeige gegen ihn gestellt. Auch eine Kifferrunde ist der Polizei aufgefallen, und gegen die hier beteiligten wurde ebenfalls Anzeige erstattet; zudem wurden sie des Platzes verwiesen.

Aber auch selbst verschuldeter übermäßiger Alkoholkonsum führte zu Verletzungen. Ein Radfahrer stürzte auf der Anton-Bruckner-Straße. Eine 20-jährige Frau wurde regungslos und stark alkoholisiert am Boden liegend aufgefunden. Sie wurde vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Und die Jugendschutzstreife stellte zwischen dem Weißbräu- und Stiftungszelt zwei junge Mädchen mit einem Bierglas in der Hand fest. Wie sich später herausstellte, waren die beiden 13 und 14 Jahre alt und stark alkoholisiert. Beide wurden in Gewahrsam genommen und den Eltern übergeben.

© SZ vom 03.09.2019 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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