In mehreren Fällen sind Mädchen im Laufe der vergangenen Tagen im Umfeld des Anna-Frank-Gymnasiums und der beiden Realschulen von Männern belästigt worden. In einem Fall hat ein Mann laut Polizei sogar versucht, eine 14-Jährige in sein Auto zu ziehen. Die Polizei ermittelt in diesen Fällen und bittet darum, dass sich Zeugen dieser Vorfälle unter Telefon 08122/9680 melden. Auch die Schulen reagieren: Die Leiterin des Anne-Frank-Gymnasiums, Helma Wenzl, hat sich mit einem Brief an die Eltern gewandt und sie darum gebeten, mit ihren Kindern "behutsam" über dieses Thema und über Verhaltensregeln zu sprechen.
Mädchen schreit um Hilfe
Am vergangenen Montag gegen 18 Uhr hat demnach ein Mann, der zwischen 30 und 40 Jahre alt war, in der Bajuwarenstraße versucht, eine 14-jährige Schülerin in einen dunklen viertürigen PKW-Kombi zu ziehen. Das Mädchen war auf dem Gehweg in Richtung Therme unterwegs. Durch das Schreien des Mädchens sei ein Autofahrer aufmerksam geworden, der in der gegenüberliegenden Bushaltestelle parkte. Er sei ihr zu Hilfe geeilt und habe das Mädchen von dem Mann weggezogen. Der Mann mit dem Kombi sei dann in sein Auto gestiegen und davon gefahren. Auch mit diesem Zeugen hat die Polizei bislang nicht reden können, auch er soll sich melden.
Bei zwei weiteren Vorfällen sind an diesem Montag und am Donnerstag der vergangenen Woche zwei jeweils elfjährige Mädchen in der Liegnitzer und in der Franzensbader Straße von Männern angesprochen worden, einmal morgens vor der Schule und einmal nach der Schule. Der Polizei seien diese Vorfälle erst verspätet gemeldet worden. Nun sucht sie Zeugen und bittet darum, dass sich bei ähnlichen Vorkommnissen die Betroffenen sofort bei der Polizei melden. Auch dass ein Mann eine 14-Jährige am Montag in sein Auto ziehen wollte, erfuhr die Polizei erst am Mittwochabend.
Polizei: Sofort melden!
Polizeiinspektionsleiter Anton Altmann sagte, dass nach den momentanen Erkenntnissen kein Zusammenhang zwischen den drei Vorfällen bestehe. Einem der beiden elfjährigen Mädchen sei Süßes angeboten worden. "Das hat sie ignoriert und dabei alles richtig gemacht." Wenn ein Unbekannter zudringlicher werde, sollten Betroffene sich laut bemerkbar machen und "Hilfe!" oder "Stopp!" schreien. Auf jeden Fall aber, sagt Altmann, müsse die Polizei sofort benachrichtigt werden.